„Hokisa ist unser Patenkind“

Schüler der Gesamtschule Mülfort helfen Aids-Waisen.

Mönchengladbach. In der Gesamtschule Rheydt-Mülfort trägt man an diesem Dienstag rot — rote Schleifen als Symbol für den Kampf gegen Aids. Und auch als Zeichen der Solidarität mit Kindern im fernen Südafrika, deren Eltern an Aids gestorben sind und die oft selbst unter der Krankheit leiden.

Die Schule hat das Projekt Hokisa ausgewählt, um es dauerhaft zu unterstützen und gleichzeitig für die Themen Rassismus, Aids und Afrika zu sensibilisieren. Hokisa — Home for Kids in South Africa — ist ein Projekt, das vor zehn Jahren von einer südafrikanischen Uni-Dozentin und dem deutsch-niederländischen Schriftsteller Lutz van Dijk ins Leben gerufen wurde, um dem Elend der Aids-Waisen zu begegnen.

In Südafrika sterben täglich 500 Erwachsene und 500 Kinder an der Immunschwächekrankheit. Unzählige, überwiegend schwarze Kinder, die ihre Eltern verloren haben, leben auf der Straße und haben keinen Zugang zu ärztlicher Versorgung und kein Dach über dem Kopf.

Hokisa hat in einer Township nahe Kapstadts damit begonnen, Medikamente an Straßenkinder auszugeben. Später kamen eine Krankenstation für die Armensiedlung und ein Heim für 20 Kinder dazu, die auch eine Schul- und Berufsausbildung erhalten. Vorbildlich beziehe das Projekt die Nachbarschaft mit ein: Für die Kinder, die nicht im Heim leben können, werden Schlafplätze bei Familien in der Nähe gesucht.

Der Initiator von Hokisa, Lutz van Dijk, war in der Gesamtschule und berichtete von seiner Arbeit und von Kindern und Jugendlichen, die jeden Tag ums Überleben kämpfen.

Im Vorfeld hatten die Mitglieder der Schülervertretung ihre Mitschüler über das Projekt informiert: Sie waren von Klasse zu Klasse gegangen und hatten kurze Vorträge gehalten. „Es haben alle aufmerksam zugehört und nachgefragt“, erzählt Rosa Holsten (18).

„Viele erfahren zu Hause solche Dinge ja gar nicht.“ Dass ihre Schule sich bei dem Projekt künftig engagieren will, findet die Oberstufenschülerin richtig. „Wir leben in einer so geschützten Welt. Es ist wichtig, sich um solche Probleme zu kümmern.“ Da Hokisa von Spenden lebt, wollen die Schüler sammeln.

Die erste Möglichkeit dazu ist ein Weihnachtsbasar am 18. Dezember im Foyer der Schule. Standmiete und ein Teil der Erlöse sollen an Hokisa gehen. Weitere Projekte sind in Planung, denn es soll nicht bei einer einzelnen Aktion bleiben. Rosa betont: „Hokisa ist unser Patenkind.“

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