Hermges: Aldi-Investor Bücker ist mächtig sauer

Sollten CDU/FWG im neuen Rat eine Mehrheit haben, könnte der Markt doch kommen.

Mönchengladbach. Als Karnevalsprinz verbreitete Joachim Bücker viel Frohsinn. Als Mit-Gesellschafter der Baufirma Jessen/DMP hat der Rheydter derzeit nicht viel zu lachen.

Gerade hat ihm der Stadtrat ein lukratives Geschäft vermasselt: Er kann an der Hofstraße für den Großdiscounter Aldi keine neue Filiale mit einer Verkaufsfläche von 800 bis 1200 Quadratmetern bauen.

Bücker ist deshalb sauer. "Ich weiß nicht, was sich die Leute gedacht haben", sagt er. Aber eine Entscheidung für die Bürgerinnen und Bürger sei das nicht.

Er werde jetzt das Nein des Stadtrates "sortieren und dann überlegen, was wir machen werden". Eine Klage gegen den Stadtrat schließt er nicht aus.

Auf Druck der Bündnis-Grünen hat das Kommunalparlament mit großer Mehrheit von Grünen, SPD, FDP, FWG, Linke und einigen CDU-Leuten einen neuen Discounter im früheren Autohaus Coenen vorerst zunichte gemacht.

Stattdessen wird ein Bebauungsplan aufgestellt, der derartig große Geschäfte verbietet. Klein sollen die künftigen Läden an der Hofstraße sein, das passe eher zum gültigen Einzelhandelskonzept für den Bereich.

Nach WZ-Informationen wird das von Jessen am 4. Mai gestellte Baugesuch für den Aldi-Markt Hofstraße nun zurückgestellt. Für rund zwölf Monate. Dann kann der Stadtrat eine Veränderungssperre von maximal vier Jahren beschließen. Sperre bedeutet, dass Aldi oder ein anderer Großer weiter außen vor blieben.

Möglich ist auch, dass der "Aldi-Beschluss" nach der Kommunalwahl (30. August) gekippt wird. Dann müssten CDU und FWG, die das Jessen-Aldi-Vorhaben bis vor der Stadtratssitzung am Mittwoch unterstützten, über eine ausreichende Polit-Mehrheit verfügen.

Jessen ist Eigentümer der 10000-Quadratmeter-Fläche, wollte den Komplex samt großem Laden an Aldi verkaufen bzw. langfristig vermieten.

Von Aldi-Süd gibt es noch keine Stellungnahme zum ablehnenen Votum der Politiker.

Leer geht erst einmal auch das Eickener Ingenieurbüro des CDU-Fraktionsvorsitzenden Rolf Besten aus. Er ist an dem Projekt Hofstraße seines Parteifreundes Bücker beteiligt, sagt Besten.

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