Gütesiegel für Maria Hilf

Ein Team aus Fachleuten hat jede Abteilung des Krankenhauses besucht.

Mönchengladbach. "Verwechslung von Patienten im OP-Saal oder bei der Medikamentenvergabe sind etwas, wovor Krankenhäusern sich unbedingt schützen müssen." Das sagt Joachim Püllen, Geschäftsführer der Kliniken Maria Hilf in Mönchengladbach. In seinem Krankenhaus gebe es "einen stringenten Regelkatalog" von Sicherheitsmaßnahmen, um die mögliche Katastrophe zu verhindern.

Dazu gehört etwa, sich bei einem Patienten auf dem Weg in den Operationssaal noch einmal nach dessen Namen zu erkundigen: "Zu fragen ‚Sind Sie Herr Maier?’ ist bereits ein wesentlicher Qualitätsunterschied in Sachen Sicherheit", betont Jörg Blaesius, Leiter des Qualitätsmanagements im Krankenhaus.

Eine wirksame Sicherheitskontrolle ist eins von vielen Kriterien, die das Krankenhaus erfüllen musste, um jetzt mit den Gütesiegeln KTQ und proCum Cert (pCC) ausgezeichnet zu werden. "Maria Hilf hat bei der externen Qualitätskontrolle durch die Zertifizierungsgesellschaft sehr gute Leistungen erbracht", sagt Hedwig Semmusch, die den Krankenhaus-Check koordinierte.

Eine Woche lang besuchte ein Visitations-Team aus Ärzten, Pflegern und Verwaltungsfachleuten alle Abteilungen, befragte rund 150 Mitarbeiter, überprüfte hausinterne Standards - etwa zum Thema Hygiene - und kontrollierte OP-Säle und Untersuchungszimmer. Das Ergebnis wurde mit den Vorgaben der Krankenhaus-Geschäftsführung verglichen, die zunächst einen Fragebogen zu den Themen Patienten- und Mitarbeiterorientierung sowie Krankenhausführung ausfüllen musste.

Nach seiner ersten KTQ-Zertifizierung 2006 hat sich das Krankenhaus Maria Hilf nun erstmals auch nach dem Kriterienkatalog der proCum Cert-Gesellschaft prüfen lassen - eine Qualitätskontrolle speziell für kirchliche Häuser, die nach der Umsetzung des christlichen Leitbilds einer Klinik fragt. Ein wichtiges Thema am Maria Hilf ist der Umgang mit sterbenden Patienten: "Hier wurden wir nach unserer Umgehensweise mit kritischen Fällen gefragt", sagt Geschäftsführer Püllen. Gibt es etwa eine Ethikkommission, in der alle Beteiligten - vom Seelsorger, über den behandelnden Arzt bis zur Krankenschwester - diskutieren und gemeinsam entscheiden.

Ziel beider Gütesiegel ist es, Standardkriterien für die Qualität eines Krankenhauses festzulegen und deren Einhaltung von Fachleuten überprüfen zu lassen: "Für Patienten wichtiger Anhaltspunkt bei der Auswahl der richtigen Klinik", sagt Jörg Blaesius.

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