Grundstückspreise: Gladbach verliert an Wert

Wohnbaugrundstücke waren noch nie so billig. Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen geht drastisch zurück.

Mönchengladbach. Die Preise für Wohnbaugrundstücke fallen. Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen geht um mehr als 17 Prozent zurück, der Verkaufszahlen bei Einfamilienhäusern steigen. So lassen sich die Trends zusammenfassen, die der jährlich vom Gutachterausschuss veröffentlichte Grundstücksmarktbericht aufzeigt.

Der Immobilienmarkt in Mönchengladbach ist laut Bericht uneinheitlich, je nach Lage, Alter und Art der Immobilien schwankt die Nachfrage. Ein Wert jedoch liegt so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr: Der Geldumsatz bei den Verkäufen lag bei 352,2 Millionen Euro und damit mehr als 27 Prozent unter dem Umsatz des Vorjahres.

Die teuerste Lage in Mönchengladbach ist nach wie vor der Bunte Garten. Hier kostet der Quadratmeter 330 Euro, aber auch dieser Preis lag schon mal höher. Vor fünf Jahren war der Quadratmeter hier nicht unter 380 Euro zu haben. Auch das Gebiet um den Schürenweg, den Schmölderpark und die Bereiche Großheide/Windberg sind beliebt.

Das Schlusslicht bei den Grundstückspreisen bilden die Bereiche Wanlo, Buchholz und Herrath. Hier ist der Quadratmeter Wohnbauland für 125 Euro zu haben.

Immer mehr Mönchengladbacher kaufen sich Einfamilienhäuser, mit Vorliebe gebrauchte Immobilien. Auffälliger Trend: auch die Bürger mit Migrationshintergrund sorgen für wachsende Nachfrage. Der Markt für Eigentumswohnungen dagegen ist seit Jahren problematisch.

Die Nachfrage brach im letzten Jahr um mehr als 17 Prozent ein. "Nach einem Höhepunkt in den 90er Jahren beobachten wir einen kontinuierlichen Abwärtstrend", stellt Jörn Schlein, der Vorsitzende des Gutachterausschusses, fest. "Wir haben in Mönchengladbach nicht den besten Bestand an Eigentumswohnungen."

Die Ansprüche seien in den vergangenen Jahren gestiegen, Wohnungen ohne Balkon beispielsweise kaum noch zu verkaufen. "Der Markt für Qualitätsobjekte ist da", betont der Experte.

Auch für die beiden Stadtzentren in Gladbach und Rheydt hat der Ausschuss Bodenrichtwerte ermittelt. Der Bereich, der dabei am besten wegkommt, also am teuersten ist, ist die mittlere Hindenburgstraße: 3000 Euro pro Quadratmeter ist hier der durchschnittliche Wert der Grundstücksfläche. Es folgt die obere und untere Hindenburgstraße mit Richtwerten von 1400 Euro pro Quadratmeter.

In Rheydt bewegen sich die Grundstücke an einer Seite der Stresemannstraße in der obersten Kategorie - Quadratmeterpreis: 1700 Euro. "In Rheydt gibt es entlang der Hauptstraße das Problem, dass die Fronten schmal sind, die Gebäude aber in die Tiefe gehen", erklärt Gutachter Jörn Schlein. Daher werden hier nur Anhaltswerte von 350 Euro pro Quadratmeter angegeben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort