Großangelegter Internet-Betrug aufgedeckt

Gladbacher soll über Monate Waren unter falschem Namen bestellt haben.

Mönchengladbach. Seit 18 Monaten schon hatten die Ermittler den Betrüger im Visier - jetzt schlugen sie zu. Am Dienstagmorgen hat die Polizei in Odenkirchen einen 36-jährigen Mönchengladbacher festgenommen, der sich im Internet Waren im Wert von mehreren zehntausend Euro ergaunert haben soll. Der Mann landete sofort in Untersuchungshaft.

Der Ganove war in einem Verbrechensgebiet aktiv, das längst zu einem besorgniserregenden Phänomen geworden ist: Computerkriminalität. Der Mann soll mit falscher Identität elektrische und elektronische Produkte bei Online-Portalen bestellt haben.

"Er hat ein regelrechtes Geflecht von Falschnamen und falschen Adressen gesponnen, um in den Besitz hochwertiger Waren zu gelangen", sagt Polizeisprecher Willy Theveßen. Seine Masche laut Polizei: Er gab bei der Bestellung Namen und Adressen von Mietern großer Wohnhäuser an. Dann stellte er sich vormittags vor die Häuser, um den Postboten mit dem Versandpaket abzufangen. "Eine einfache, aber wirkungsvolle Strategie", konstatiert Theveßen.

Die erschwindelten Geräte - Haushaltsgeräte, Handys oder Stereoanlagen - wanderten in seinen persönlichen Besitz oder wurden auf dem Schwarzmarkt verkauft.

Die Beamten waren auf den Mann erstmals aufmerksam geworden, als sich die überrumpelten Opfer hinter den missbrauchten Namen und Adressen gemeldet hatten. Um dem Gauner anschließend auf die Schliche zu kommen, sei "langwierige und aufwändige Kleinarbeit" notwendig gewesen.

Bereits im Dezember war der Polizei in Eicken ein seit langem gesuchter Internet-Betrüger ins Netz gegangen. Er soll Waren unter der Angabe von Namen toter Menschen bestellt und diese gewinnbringend weiterverkauft haben. Seine Verbrechen stehen aber nicht im Zusammenhang zu den Aktivitäten des jetzt gefassten Täters.

Zudem wird derzeit vor dem Mönchengladbacher Landgericht ein Fall verhandelt, bei dem es ebenfalls um Betrug im Web ging. Ein Mönchengladbacher soll Autos zum Verkauf angeboten und dabei eine Vorkasse eingestrichen haben - die Fahrzeuge jedoch lieferte er nie.

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