Grabeskirche vor Erweiterung

St. Elisabeth: Zur Aufnahme der Urnen soll mehr Platz angeboten werden. Und der ist nicht billig.

Mönchengladbach. "Wenn das so weiter geht, dann sind wir in drei bis vier Jahren ausgebucht", sagt Regina Göbel-Bläsen, Mitarbeiterin der Grabeskirche St. Elisabeth in Eicken. Vor einem Jahr wurde das 75 Jahre alte Gotteshaus in einen Ort umgewandelt, in dem ausschließlich nur noch Urnenbeisetzungen stattfinden.

Dafür wurde die Kirche an der Ecke Hohenzollern-/Bergstraße aufwändig umgebaut. So wurden die Kirchenbänke entfernt, Stelen aufgestellt, die die Urnen beinhalten.

Angenehme Kontraste zwischen eckigen Formen und Bögen, elegante Farbgebungen zwischen weiß, grau und schwarz entstanden, um auch kunstinteressierten Menschen einen Ort des Gebets und Gedenkens zu bieten.

110 Bestattungen wurden im Laufe der Monate vorgenommen. Doch auch 450 Menschen haben ihre letzte Ruhstätte schon zu Lebzeiten erworben und dafür zwischen 2300 und 4300 Euro bezahlt.

"Die Menschen heutzutage machen sich viele Gedanken darüber. Meist sind es alleinstehende Personen, deren Kinder in alle Winde verstreut leben und denen sie die Grabpflege nicht zumuten möchten", weiß Regina Göbel-Bläsen aus der Erfahrung dieses Jahres.

Wer sich den Platz für seine Urne schon vorher aussuchen will, zahlt 100 Euro dafür. "Manche gehen hier raus und sagen: Jetzt habe ich mir meine neue Wohnung gekauft."

Die Ruhefrist für die Bestattungsplätze beträgt 20 Jahre. "Danach können einzelne Jahre nachgekauft werden", sagt Göbel-Bläsen. Anschließend werde die Aschekapsel in einem tiefen Grab in der Krypta versenkt. "Die Asche verlässt die Kirche also nie mehr", versichert sie.

Über dieses Modell - die WZ berichtete - finanziert das Bistum die Unterhaltung der katholischen Kirche und die Gehälter von Mitarbeitern. Außer Göbel-Bläsen ist hier auch noch Frank Cremer als Geschäftsführer beschäftigt.

Vor dem Hintergrund rückläufiger Kirchenbesucher war St. Elisabeth von der Pfarr- zur Grabeskirche umfunktioniert worden. Die bislang einzige in Gladbach. "Die Alternative wäre gewesen: Die Kirche entweihen", berichtet Göbel-Bläser.

Insgesamt 1600 Plätze in vier verschiedenen Preiskategorien von 2300 bis 4300 Euro erstehen momentan zur Verfügung. Eine Erhöhung auf 2300 Plätze ist denkbar und wird momentan bereits erwogen.

Aufpreise sind für Platzwahl und die Beschriftung der Platte zu zahlen. Weitere Kosten für die Nutzung der Kirche zur Trauerfeier entstehen nicht. Die Kirche kann täglich von 10 bis 17 Uhr besucht werden.

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