Giesenkirchen 2015: Bürger jubeln nach Aus

Stadtrat: Die SPD fordert Frank Boss (CDU) zum Rücktritt als Bezirksvorsteher auf.

Mönchengladbach. Nach dem Aus für das Millionen-Projekt jubeln nicht nur Mitglieder der Bürgerinitiative "Nein zu Giesenkirchen 2015" auf der Empore im Rheydter Ratssal. Sie haben mit ihren gut 15000 Unterschriften ein Bürgerbegehren erreicht, dem SPD, Bündnis-Grüne, FDP, Die Linke gefolgt sind. Die CDU bleibt beim Nein. Sie meint, das Vorhaben sei gut. Man habe auch nicht, wie von Kritikern behauptet, Fehler gemacht.

Der Sprecher der Bürgerinitiative, Klaus Dumke, sagt: "Wir sind keine Handvoll Querulanten, sondern mündige Bürger." Das Vorhaben, die Sportplätze Puffkohlen, Asternweg und den Parkbereich Kruchenstraße zu bebauen, alternativ eine neue Sportanlage auf dem leeren Freibad-Areal anzulegen, sei vor allem deshalb gescheitert, weil die CDU die Bürger nicht frühzeitig beteiligt habe. Dumke wirft der CDU fehlende Transparenz und Entscheidungen im stillen Kämmerlein vor. Ähnlich äußert sich die Opposition.

Sie bot wie Dumke an, jetzt bei Null anzufangen und die Planungen zu überdenken. Dabei müssten die Giesenkirchener von Beginn an einbezogen werden. Denkbar ist, dass "Puffkohlen" saniert wird und unter anderem ein Kunstrasenspielfeld erhält.

Thomas Reynders, 2. Vorsitzender des Sportvereins DJK/VfL Giesenkirchen, kritisiert das Ende für "2015". Es nehme dem Verein "jede Perspektive. Derzeit haben wir draußen keine Möglichkeit zu trainieren. Der Aschenplatz Asternweg ist schon lange gesperrt."

SPD-Ratsherr Oliver Büschgens fordert Bezirksvorsteher Frank Boss (CDU) auf, sein Amt zur Verfügung zu stellen. Man könne nach so einer Entscheidung nicht zur Tagesordnung übergeben. Boss, engagierter Befürworter des Groß-Vorhabens, sei zudem befangen, weil sein Stiefvater Vorstandschef des vorgesehenen Projektentwicklers Kreisbau AG ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort