Gefährliche Raupe hält Mags im Dauereinsatz

Der Befall mit dem Eichenprozessionsspinner ist so massiv wie noch nie Mönchengladbach. Die Baumkontrolleure durchsuchen derzeit Schulen und Kitas. Es kann zu Schließungen kommen.

Gefährliche Raupe hält Mags im Dauereinsatz
Foto: Bodo Marks

Sie sind hauchzart und können doch heftige Reaktionen auslösen: Wenn die Härchen des Eichenprozessionsspinners in Kontakt mit Haut oder Schleimhäuten des Menschen kommen, sind Ausschläge, allergische Reaktionen sowie Entzündungen der Bindehaut, des Rachens und der oberen Atemwege die Folge. Nach der zweiten Häutung der Raupe können die feinen Nesselgifthärchen durch die Luft fliegen und den Menschen gefährden.

Der Eichenprozessionsspinner hat sich auch in Mönchengladbach breit gemacht und sorgt momentan dafür, dass die zuständigen Mags-Mitarbeiter im Dauereinsatz sind. Denn so schlimm war der Raupenalarm noch nie.

Yvonne Tillmanns, Mags-Sprecherin

In Velbert musste bereits eine Grundschule geschlossen werden, weil Nester des Schädlings in nahegelegenen Bäumen gefunden wurden. Die Raupe, die ab Anfang Mai schlüpft, kann gerade Kindern, Senioren und älteren Menschen besonders gefährlich werden. Auch in Mönchengladbach könnten Schulen oder Kindergärten geschlossen werden. „Alle unsere Baumkontrolleure gehen gerade systematisch alle Kindergärten, Schulen, Sportanlagen und Spielplätze ab“, sagt Mags-Sprecherin Yvonne Tillmanns. Anschließend würden öffentliche Parkanlagen und normale Straßenbäume überprüft. Tillmanns: „Gegebenenfalls werden wir auch Gebiete absperren.“

Zusätzlich gehen die Mags-Spezialisten Hinweisen nach. „Wir hatten gerade erst eine Meldung von einem Bürger, der in 1,50 Meter Höhe ein Eichenprozessionsspinnernetz an einem Baum an einem Kinderspielplatz entdeckt hatte“, berichtet Yvonne Tillmanns. In diesem Fall darf der Spielplatz jetzt weiter genutzt werden. Denn das Nest konnte vollständig entfernt werden. Mit einem derartig massiven Befall habe man nicht rechnen können, wie Hanno Müller, studierter Baumexperte bei der Mags, sagt. Um den potenziellen Befall prognostizieren zu können, werden jedes Jahr Auffangebehälter an Bäumen angebracht. Doch nach diesen Ergebnissen hätte es laut Experten eigentlich weniger Tiere geben müssen.

Seit zwei Wochen gehen die Mags-Mitarbeiter gegen die gefährliche Raupe vor. „Betroffen ist das ganze Stadtgebiet“, sagt Yvonne Tillmanns. Die systematischen Einzeluntersuchungen starteten vor wenigen Tagen.

Im Jahr 2012 hatte es schon einmal einen starken Raupenbefall gegeben. Damals mussten der Eichenprozessionsspinner an 111 Stellen in Parks und öffentlichen Grünanlagenbekämpft werden. Dazu wurden die Raupen in ihren kugelartigen Nestern mit einem Mittel besprüht, das die giftigen Härchen verklebt. Später wurden die Nester abgesaugt. Seit 2009 beobachtet man bei der Stadt, wie häufig einzelne Bäume befallen sind.

An den Autobahnen rund um die Stadt wird die gefährliche Raupe regelmäßig vom Helikopter aus mit einem biologischen Mittel bekämpft.

Wer im Mönchengladbacher Stadtgebiet eines der kugelförmigen Nester an Bäumen entdeckt, sollte sich umgehend an die Service-Hotline der Mags unter der Telefonnummer 02161/491010 wenden oder eine E-Mail schicken an die Adresse

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