Für 2200 i-Dötzchen beginnt die Schulzeit

Die Polizei hat viel dafür getan, um die Kinder auf Gefahren im Straßenverkehr vorzubereiten.

Es ist eine logistische Herausforderung — für Eltern, Polizei, Lehrer. „Bis so ein Walking Bus dauerhaft richtig funktioniert, vergeht etwas Zeit. Und vor allem: Er erfordert viel Einsatz. Aber es lohnt sich: Die Kinder kommen sicher und sogar etwas entspannter zur Schule“, sagt Erwin Hanschmann. Der Polizeihauptkommissar ist einer von vier Verkehrserzieher der Mönchengladbacher Polizei. Sein Haupteinsatzgebiet in den nächsten Tagen: die Sicherung der rund 2200 i-Dötzchen.

Der Walking Bus ist eine hervorragende Möglichkeit, Kinder sicher zur Schule zu begleiten: Die Mädchen und Jungen laufen neben- und hintereinander und tragen Leuchtwesten. Vor allem: Der „Gehende Bus“ wird von begleitenden Eltern, Großeltern, Polizei und Lehrern abgesichert. „In Hardt“, so Hanschmann, „waren es im vergangenen Schuljahr 32 Kinder, die regelmäßig so zur Schule begleitet wurden.“ Die Polizei hilft, die „Bus“-Idee zu entwickeln und ihn auf den Weg zu bringen. Irgendwann müssen Lehrer und Eltern diese Aufgabe übernehmen.

In 13 Grundschulen in der Stadt gab es im vergangenen Schuljahr den „Walking Bus“. Und wenn ab morgen rund 2200 i-Dötzchen eingeschult werden, werden Hanschmann und Achim Hendrix, Leiter der Verkehrsinspektion der Gladbacher Polizei, Eltern und Schulen diese Form der Absicherung ans Herz legen. Denn sie wissen: Das Gefährdungspotenzial für Mönchengladbachs Kinder wächst nach dem Ende der Sommerferien ganz erheblich. Auf den Straßen sind dann wieder deutlich mehr Autofahrer unterwegs, dazu kommen mehrere tausend Schüler aus unterschiedlichen Klassen. „Wir hatten im vergangenen Jahr neun Schulwegunfälle. Das sind neun zu viel“, sagt Hendrix. Um sie zu verhindern und den Schulweg sicherer zu gestalten, geht die Polizei — wie jedes Jahr — gezielt in die Grundschulen und ergreift verschiedene Maßnahmen. Die Beamten schauen sich etwa die Umgebungen hinsichtlich möglicher Gefahren an. Zu den Elternabenden der ersten Klassen ist die Polizei eingeladen, um dort mit den Eltern über sichere Schulwege zu reden. „Wir weisen die Eltern auch darauf hin, dass sie, wenn sie mit ihren Autos bis vor die Schule fahren, um ihre Kinder abzusetzen, für ein zusätzliches Risiko sorgen. Da entsteht meist ein Gewusel vor der Schule, das die Situation unübersichtlich macht“, sagt Hanschmann.

Zu Fuß zu gehen ist aber nicht für alle Schüler die beste Option. An der Grundschule Beckrath kommen die meisten Schüler aus den umliegenden Dörfern und müssen daher den Bus nehmen. Hendrix: „Rund 70 Prozent der Kinder kommen nicht aus Beckrath.“ Darauf stellt sich die Polizei ein und „trainiert“ zu Schuljahresbeginn die Erstklässler im korrekten Busfahren. In einem Linienbus bekommen die Kinder gezeigt, wie sie sich mit ihren Taschen richtig hinsetzen und wo sie sich festhalten können. Auch eine abrupte Bremsung wird geübt. Und wenn die Kinder vermeintlich vieles können, kommt schon bald der nächste Knackpunkt. „Das ist nach den Herbstferien im Oktober“, sagt Hanschmann: „Da ist dann einiges wieder vergessen.“

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