Fünftes Horst-Festival

Zum fünften Geburtstag des Horst-Festivals gibt es viel Lob von Besuchern und Bands.

Mönchengladbach. Es ist Samstagabend, der Platz vor der Bühne „Da Vorne“ ist gut gefüllt. Die „Mad Caddies“ spielen. Und auf die haben viele Festival-Besucher gewartet. So auch Jonas Henske (24): „Die ,Mad Caddies’ sind die beste Band der Welt“ sagt er. „Die sind gut tanzbar“, findet Bastian Steinhauer (20). Steinhauers Kumpel Robin Teufel (20) ergänzt: „Man merkt, dass die Bock darauf haben.“

Ein weiterer Publikumsliebling am Samstagnachmittag ist die Band „Django 3000“ aus dem tiefsten Bayern. Die Vier spielen witzigen und ungewöhnlichen bayerischen Gypsy-Pop — mit Geige, Kontrabass, Gitarre und Schlagzeug. „Der Geiger wirkt wie ein Rockabilly“, sagt Matthias Peters (31). Umgekehrt sind auch die Bandmitglieder begeistert von ihren Zuhörern und dem Festival: „Alle haben gefeiert und getanzt, so wie’s sein soll“, sagt „Starflinger“.

Auch sonst können sich die Acts auf der Bühne „Da Vorne“ am Samstag sehen lassen: Rock von „December Peals“, Indie-Rock von „Supermutant“, Alternative- Rock von „De Staat“ und ruhigere, poetischere Deutsch-Pop-Töne von „Maxim“.

Victoria Holter (15) und Kim Lohmann (15) hören Heavy Metal, und zwar Bands wie „Iron Maiden“, und „Metallica“. Somit zieht es sie zur Bühne „Da Hinten“, wo die härteren Bands spielen. Begeistert sind die beiden Schülerinnen von der Mönchengladbacher Pop-Punk-Band „Fountains“, der Punkband „Captain Planet“ und dem deutschsprachigen Post-Hardcore von „Marathonmann“.

Trotz der Hitze ist das Kulturzelt rappelvoll, als das „Provinztheater“ auftritt. „Die sind chillig“, sagt Jonas Henske und fängt an, zu tanzen. Die Musiker kommen aus Krefeld und machen „Rumpelpolka und Kartoffelrock“, unter anderem mit Kontrabass, Posaune und Akkordeon. Optisch wirken die Jungs etwas spießig. Sie sind es aber eigentlich nicht. „Auf der Bühne spielen wir eine Rolle. Wir mögen es, etwas zu behaupten und das dann zu brechen“, sagt Sänger Pawel Kowalczik (34). Manche Zuschauer, wie Eva Uebe (29), sind sogar extra wegen des „Provinztheaters“ gekommen. „Ich liebe Retro“, sagt die 29-Jährige.

Samstags-Headliner im Kulturzelt ist Tobi Katze (32). Der Schriftsteller liest aus seinem Buch „Rock’n’Roll mit Buchstaben“. Seine Texte reichen von dem Verhältnis zu seinen etwas bestimmenden Eltern bis zu seiner Kritik an virtuellen Demos auf Facebook.

Das Horst-Festival wird in diesem Jahr fünf Jahre alt. Um das zu feiern, gibt es am Sonntag eine Riesenkuchentafel mit Kuchen von Gästen und umliegenden Bäckereien. 2009 wurde das Festival noch vom Asta der Hochschule Niederrhein organisiert, inzwischen vom Verein Horst Musik- und Kulturförderung. Das Festival wird von Jahr zu Jahr größer. Waren bei der ersten Ausgabe noch 3000 Leute, sind in diesem Jahr insgesamt rund 14 000 Gäste an allen drei Tagen vor Ort. „In diesem Jahr sind etwas weniger Gäste als im vergangenen Jahr da — es ist einfach zu heiß“, sagt Organisator Oliver Leonards (32).

Die professionelle Organisation begeistert Gäste und Bands: „Die Organisation ist ein Traum“, sagt Andreas Loba (30), Sänger der „December Peals“. „Man merkt, dass die Leute da Herzblut reinstecken.“

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