Frost: Große Schäden drohen erst, wenn es taut

Doch schon jetzt gibt es für Installateure viel zu tun: Wasserleitungen frieren ein, Rohre platzen.

Mönchengladbach. Es ist kalt. Immer noch. Aber das Stadtleben hat sich angepasst. Es geht alles wieder seinen gewohnten Gang. Fast alles. Für die Installateure der NVV ist es keine normale Woche.

Sechs Hauptrohrbrüche gab es in dieser Woche schon. Am Donnerstagmorgen musste die Wickrather Straße gesperrt werden. Um 5.30 Uhr hatten Autofahrer in Höhe der Taunusstraße Wasser auf der Fahrbahn gemeldet.

Ein NVV-Trupp rückte aus und fand ein gerissenes 30-Zentimeter-Rohr. Der Schaden konnte zwar relativ schnell behoben werden, aber die Wickrather Straße war noch bis 14.30 Uhr gesperrt. Außerdem kümmerte sich die NVV noch um vier vom Eis gesprengte Wasserzähler und vier zugefrorene Leitungen.

NVV-Sprecherin Nadine Reuen weiß, dass diese Rohrbrüche erst der Anfang sein könnten: "Im Moment sind es gar nicht viele kaputte Rohre. Die meisten Schäden entstehen, wenn es wieder wärmer wird." Denn wenn es taut, kommt Bewegung ins Erdreich.

Jürgen Richartz, Obermeister der Handwerker-Innung für Sanitär und Heizung, kann von zwei stressigen Arbeitstagen anfang der Woche berichten. "Aber der Wasserschaden-Boom kommt erst wenn es taut", sagt er.

Es seien schon Heizungsleitungen in Kellern eingefroren. "Das meiste sind aber Außenleitungen." Ein eingefrorenes Rohr sollte man nicht ohne das nötige Fachwissen aufwärmen. "Es kann zu Spannungen in der Leitung kommen, die zum Rohrbruch führen." Die Installateure nutzen spezielle Strom- oder Ultraschallgeräte.

Viele Schäden entstehen aus falscher Sparsamkeit. "Die Menschen heizen aus Kostengründen weniger. Oder aber die Heizung schafft es bei den Temperaturen einfach nicht." Die Reparatur einer eingefrorenen Leitung kann laut Richartz 300 bis 400 Euro kosten.

Er empfiehlt zur Vorsorge: Heizungsleitungen entlüften und gefährdete Leitungen tropfen lassen, damit das Wasser in Bewegung bleibt. "Bewegtes Wasser friert nur selten ein."

Zugefroren sind die Wasserflächen in der Stadt. Doch vom Betreten des Eises rät Grünamtsleiter Paul Brickwedde weiterhin ab: "Am Rand ist das oft noch dünn. Es liegt ja außerdem Schnee auf den Eisflächen, so dass an Schlittschuhlaufen nicht zu denken ist." Rodeln am Monte Klamott im Stadtwald in Rheydt ist ohnehin derzeit der Renner bei den Kleinen.

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