Freies WLAN in Innenstädten — aber nur für zwei Stunden täglich

Der Finanzausschuss wird dem Vorschlag heute wohl zustimmen.

Freies WLAN in Innenstädten — aber nur für zwei Stunden täglich
Foto: Bauch

Freies mobiles Internet — das sollen die Innenstädte von Rheydt und Mönchengladbach schon in wenigen Monaten bieten. Das schlägt die Wirtschaftsförderungsgesellschaft den Politikern vor. Die Zustimmung der Mehrheit heute im Finanzausschuss ist sicher, wenn auch mit Murren. Wie CDU und SPD bereits gestern mitteilten, wollen beide Parteien der Empfehlung folgen und für den Vorschlag stimmen: Demnach soll ein privater Anbieter, dessen Name noch geheim ist, drei Jahre lang für insgesamt 160 000 Euro ein Netz in beiden Innenstädten aufbauen und betreiben.

Dazu werden 41 Zugangspunkte (sogenannte Access Points) an Gebäuden in den Innenstädten angebracht, die ein Netz aufspannen und darin eine Internet-Versorgung mit einer Bandbreite von rund 500 Mbit pro Sekunde bieten. Das reicht locker, um selbst hochauflösende Videos anzuschauen. Ab wann genau Bürger mit Smartphones, Tablets und Computern frei surfen können, ist noch nicht klar.

Fest steht aber: Es werden lediglich zwei Stunden am Tag pro Nutzer sein. Wer das Netz für längere Zeit nutzen will, der kann etwa in Geschäften, Cafés und Restaurants einen Gutschein kaufen und laut Konzeption der WFMG maximal fünf Stunden täglich im Netz unterwegs sein. Dieses System war von der Stadt so gewünscht worden.

Auch eine Landing-Page, auf der der Benutzer als erstes landet, ist Teil des Pakets. Auf der anderen Seite will die Stadt Daten über Besucherfrequenzen, wiederkehrende Benutzer, Nutzungsdauer und verwendete Geräte sammeln und auswerten.

Eine Freifunk-Lösung mit Zugangspunkten an Bushaltestellen (die ohne Bauarbeiten aber nicht möglich gewesen wären), kommt nicht in Betracht: Der Freifunkverein habe sich anders als in anderen Städten auf Grundlage des geforderten Konzeptes entschieden, kein Angebot abzugeben. Das stößt bei Politikern auf Ärger. SPD-Fraktionschef Felix Heinrichs etwa betonte: „Wir hätten uns auch andere Alternativen zu einem kommerziellen Anbieter vorstellen können.“

Heftige Kritik am System mit Zeitbegrenzung und der Sammlung von Daten äußerten gestern die Linken.

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