Flughafen: Warum sagt Bude nichts mehr?

Förderverein schreibt einen offenen Brief an den OB. CDU will Airport halten.

Mönchengladbach. Schon fast ultimativ hat die Vorsitzende des Fördervereins Flughafen Mönchengladbach, Ruth Witteler-Koch, den Oberbürgermeister aufgefordert, sich öffentlich zum Niers-Airport zu bekennen.

Die ehemalige FDP-Landtagsabgeordnete schrieb Norbert Bude (SPD) einen offenen Brief mit vielen Fragen zu dem immer brisanter werdenden Thema Flughafen.

"Sie werden sicherlich verstehen, dass wir irritiert sind, dass sich der Chef der Stadt und Repräsentant aller Bürger in Mönchengladbach zu diesem Thema plötzlich nicht mehr äußert", formuliert die Liberale. Das alles, wo sich Bude vor der Kommunalwahl doch noch deutlich wie vollmundig für Ausbau und Erhalt des Klein-Flughafens geäußert habe.

Nicht ohne Ironie mutmaßt die Vorsitzende, Bude habe sich als SPD-Politiker an Vereinbarungen der neuen Ampelkoalition zu halten und müsse auch mit der Meinung der Bündnis-Grünen leben. Die wollen den Flughafen ebenso schließen wie die Flughafen-Gegner von Airpeace.

Witteler-Koch: "Für die Zukunft unserer Stadt ist es nur wichtig, dass sich der OB deutlich und unmissverständlich äußert."

"Wir halten am Flughafen fest", sagt CDU-Fraktionschef Hans-Peter Schlegelmilch zu gegenteiligen SPD-Äußerungen. Natürlich sei die Situation nach der Absage des Mehrheitsgesellschafters Düsseldorfer Flughafen GmbH schwierig. Düsseldorf, mit 70 Prozent im Cockpit, - 30 Prozent hält die NVV - hat erklärt, sich nicht am Millionen Euro teuren Flughafen-Ausbau in MG zu beteiligen. Ab 2011 will man offenbar auch nicht mehr die gut fünf Millionen Euro teuren Jahresverluste an der Niers zahlen.

Schlegelmilch: "Wir sind im Gespräch mit den Düsseldorfern. Mal eben den Flughafen von der Bettkante zu schieben und daraus ein Gewerbegebiet zu machen, das geht nicht und vor allem nicht schnell."

Norbert Post, CDU-Parteichef, geht davon aus, dass die Düsseldorfer den MG-Flughafen nicht aufgeben werden. Ab 2011 würden sie wahrscheinliche Defizite nur noch in Höhe ihrer Beteiligung übernehmen. Blieben 1,5 Millionen pro Jahr für die Stadt bzw. die NVV. "Darüber müssen wir reden. Den Flughafen schließen wollen wir nicht."

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