Ferien: Die Freunde der Wildbienen

Junge Leute des Nabu haben im Hardter Wald Nistkästen für die bedrohte Insektenart gebaut.

Mönchengladbach. Kastanienbäume und Efeu zu bestimmen, ist nicht schwer. Wie das Blatt eines Feldahorns aussieht, weiß dagegen niemand so recht. Draußen ist bestes Ausflugswetter. Eigentlich sind Chantal Köster und Meike Rosendahl auch "viel lieber draußen unterwegs" und "an der frischen Luft".

Doch bevor die beiden 14-Jährigen gemeinsam mit ihrer Gruppe unter der Leitung von Astrid Köster hinaus in den Hardter Wald ziehen können, müssen Bestimmungsbücher gewälzt werden: "Es geht darum, diejenigen Pflanzen erkennen zu können, die für die Wildbienen wichtig sind", erklärt Liselotte Uhlig.

Eine Woche war die Leiterin der Mönchengladbacher Naturschutzbund-Jugendgruppe (Nabu) mit 15 Nachwuchs-Naturforschern zwischen elf und 16 Jahren zu Gast in Hardt. Hier bietet die Umwelt-Jugendherberge seit 20 Jahren regelmäßig Naturschutzprojekte an.

Diesmal arbeiteten die Jugendlichen unter der Leitung von Natur- und Landschaftsführerin Liselotte Uhlig an einem Projekt zum Schutz der Wildbienen. Die Gruppe kümmerte sich um Nistkästen für das bedrohte gelb-schwarz geringelte Insekt, und Herbergsvater Martin Rollmann freute sich, dass direkt an seinem Naturlehrpfad "eine neue Herberge für Bienen" entstand.

Nick Uhlig nimmt seit sieben Jahren an den Ferienfahrten des Nabu teil. Seit einem halben Jahr beschäftigt sich der 15-Jährige intensiv mit den Wildbienen: "Sie leben nicht in Staaten wie die Honigbienen, sondern einzeln und ohne feste Nistplätze", sagt der junge Fachmann.

500 verschiedene Wildbienen-Arten seien bekannt: "Ihr Bestand ist gefährdet, weil sie immer weniger natürliche Nistplätze in Tothölzern oder alten Häusern finden". Für das Ökosystem sei die Wildbiene auch deshalb unentbehrlich, weil sie viele Pflanzen "vom Löwenzahn bis zu den Obstbäumen" bestäube, weiß Nick. Frederik Frings ist mit dabei, weil er in "Bio immer gute Noten" hat und hier "so viel Neues lernen" kann.

Beim WZ-Besuch haben der 14-Jährige und die anderen aus seiner Gruppe den Job, mit einer Bohrmaschine kleine Löcher in Holzstücke zu bohren und diese so abzurunden, "dass sich die Bienen beim Ablegen der Eier nicht verletzen", sagt Frederik.

Eichen, Buchen und anderes Hartholz eignen sich am besten als Brutplatz für die Eier der Wildbienen. Die Hautflügler legen in dem Holz bis zu 30 Kammern für ihren Nachwuchs an: "Darin entwickeln sich die Eier, die von Pflanzenpollen ernährt werden", erklärt Lars Fiker, der ebenfalls als Leiter mitgereist war.

Als die Nisthilfen standen, zog der 19-Jährige mit der Gruppe in den Hardter Wald. Ebenfalls ein Thema der Ferienwoche: Ameisen, die "als Müllabfuhr im Wald" ebenfalls "unersetzlich für den Erhalt des Ökosystems" sind, sagt der Naturschützer.

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