Feinstaub wird nicht mehr gemessen

An der Friedrich-Ebert-Straße wird die Station abgebaut.

Mönchengladbach. Nach fast genau einem Jahr baut das NRW-Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) die Luftmess-Station an der Friedrich-Ebert-Straße ab. Hier waren seit 9. Januar 2009 Feinstaub und Stickstoffdioxid gemessen worden. Am 4. Januar ist Schluss damit. Der Grund laut Lanuv: Auf der einen Seite seien in zwölf Monaten die Grenzwerte nicht überschritten worden. Auf der anderen Seite sei die Zahl der mobilen Messstationen begrenzt. Man könne die Geräte andernorts in NRW besser brauchen.

An der viel befahrenen Straße soll Stickstoffdioxid jedoch weiter im Blick bleiben. Denn in diesem Fall sei der aktuelle Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel überschritten worden. Deshalb sei weiteres Messen "erforderlich". Das geschieht mit Hilfe von Prüf-röhrchen (Passivsammlern) an Laternen oder Straßenschildern. Zunächst für ein weiteres Jahr.

Für die Interessengemeinschaft (IG) Friedrich-Ebert-Straße, die gegen Gestank, Dreck und Lärm an ihrer Straße kämpft, ist die Entscheidung des NRW-Umweltamts ein herber Schlag. "Wir sind enttäuscht von dieser Aktion", sagt Wilhelm Birker von der IG, "aber wir haben es geahnt."

Nachdem die Feinstaub-Grenzwerte Anfang des Jahres überschritten worden seien, habe das Lanuv die Geräte in der Messtation repariert. Die Begründung: Durch ein fehlerhaft arbeitendes System habe Luftfeuchtigkeit die Werte verfälscht. Danach gab es keine Überschreitungen mehr. "Wir fühlen uns veräppelt", sagt Birker, der mit der Initiative jetzt mehr auf das Problem des Lärms aufmerksam machen will.

"Der Verkehr an der Straße ist ja nicht weniger geworden", sagt Birker, "es gibt nicht mal mehr Stoßzeiten, es ist einfach immer viel Verkehr. Das haben unsere Zählungen gezeigt." Auf die Ergebnisse der Verkehrszählungen der Stadtverwaltung warte man "noch immer". Anfang des Jahres wolle die IG sich mit Politik und Verwaltung noch mal zusammensetzen.

Auch beim Thema Lärm fühle man sich vertröstet. Da soll ein externes Büro den Lärmaktionsplan vorbereiten, der bis 2011 stehen soll. "Aber wir glauben nichts mehr, was man uns sagt, nur, was wir sehen können", so Birker. ok

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