Familientragödie in Rheindahlen: Mutter erstochen, Sohn (14) ringt mit dem Tod

Mönchengladbach. Polizei und Staatsanwaltschaft haben am Freitagnachmittag weitere Details zu der Familientragödie in Rheindahlen bekannt gegeben, bei der eine Mutter von ihrem Mann getötet und der gemeinsame Sohn (14) lebensgefährlich verletzt wurde.

Im Wohnhaus rechts hat sich das Familiendrama abgespielt. In die Versicherungsagentur links flüchtete der Sohn.

Im Wohnhaus rechts hat sich das Familiendrama abgespielt. In die Versicherungsagentur links flüchtete der Sohn.

Foto: Jörg Knappe

Der Zustand des Jungen wurde als sehr kritisch bezeichnet. Auch der Vater schwebte am frühen Abend noch in Lebensgefahr.

Der 54-Jährige hatte am Freitagmorgen mit einem Messer auf seine Frau eingestochen und sie tödlich verletzt. Der Junge warf sich dazwischen und wurde vom Messer an der Lunge getroffen. Der 14-Jährige konnte schwer verletzt aus dem Haus an der Straße Am Wickrather Tor flüchten und rettete sich blutend in eine Versicherungsagentur auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dort rief er: "Hilfe, mein Vater will uns umbringen."

Mit Beil und Messer: Mann tötet seine Frau und verletzt seinen Sohn
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Mit Beil und Messer: Mann tötet seine Frau und verletzt seinen Sohn

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Um 9.25 Uhr wurde die Polizei alarmiert. Als die Beamten am Tatort ankamen, stand der Mann mit einem Beil und einem Messer in der Tür. Als der Vater nicht mit sich reden ließ, setzten die Beamten laut Polizeiangaben zunächst Pfefferspray ein. Der Mann verbarrikadierte sich in der Wohnung. Daraufhin brachen die Polizisten die Türe auf. Als die Situation weiter zu eskalieren drohte, setzten sie den Mann mit der Schusswaffe außer Gefecht. Insgesamt fielen laut Polizeiangaben drei Schüsse, einer davon traf den Mann in der Hüfte. beim Fallen verletzte er sich zudem mit seinem Messer am Hals. Die Frau (50) des Angreifers lag zu diesem Zeitpunkt bereits tot in der Wohnung. Vater und Sohn wurden noch am Tatort vom Notarzt behandelt und ins Krankenhaus gebracht. Dort wurde der Sohn am Nachmittag notoperiert.

Die Polizei ist nach eigenen Angaben schon mehrfach bei der Familie gewesen, zuletzt am 12. Januar. Die Frau hatte tags darauf bei Gericht einen Beschluss erwirkt, dass ihr Mann sich ihr nicht mehr nähern darf. Am 14. Januar zog sie ihren Antrag aber wieder zurück. Die Polizei erstattete trotzdem Anzeige wegen häuslicher Gewalt. In der kommenden Woche hätten beide vernommen werden sollen. Zum Motiv sagte die Polizei: "Es ging um Beziehungsgeschichten."

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