Elf Böllerschüsse wecken den Hoppeditz

Schon um 11.11 Uhr ging es in diesem Jahr mit dem Jecksein los.

Mönchengladbach. Das musste einfach sein. Im Jahr 2011 musste der Karneval schon um 11.11 Uhr geweckt werden — auch wenn der Hoppediz in Mönchengladbach traditionsgemäß erst abends auf dem Kapuzinerplatz aus seiner Trommel springt.

Elf Böllerschüsse waren es also, die der MKV um diese Uhrzeit an der Prinzenpaarsäule ertönen ließ. Anschließend lud man ins Alte Zeughaus zu einem Umtrunk — dafür fiel die Auftaktveranstaltung im Innenhof des Rathaus Abtei in diesem Jahr aus. „War nicht verkehrt, die Narren so zu wecken“, sagt MKV-Chef Bernd Gothe, der sich anschließend selbst hinter die Theke stellte und das Bier für die Gäste zapfte.

„Eine gute Alternative zur Karnevals-Olympiade“, wie er sagt, die sonst im Rathaus stattfand. Er denkt sogar darüber nach, diese Form des Erwachens in der Vitusstadt zu etablieren. Gut gelaunt auch die restliche närrische Gemeinde. Die Mädchen von den Garden in ihren kurzen Röcken schlottern nicht.

Rolf Kremer von der KG Kinner Jloevet ist auch leger im Anzug dabei. Er gehört zu Gladbachs kleinster Karnvalsgesellschaft, die für krebskranke Kinder sammelt.

Heinz Kleef, früher Hofmarschall des Prinzenpaares, strahlt in der Uniform der Rotgrauen Prinzengarde, wo er seine karnevalistischen Anfänge gemacht hat. „Jetzt ist das wieder Hobby“, sagt er erleichtert. Immerhin hat er für das Prinzenpaar 500 Termine pro Session organisiert.

Manuela Luhnen, frühere Bezirksvorsteherin in Hardt, ist ebenfalls zufrieden mit dem Termin. So kann sie morgens in der warmen Jacke mit Pelzkragen zum Empfang kommen und zieht erst abends die Uniform der Großen Mönchengladbacher Karnevalsgesellschaft an, der sie als Präsidentin vorsteht.

Um 12.12 Uhr hat Bernd Gothe die angestrebten 55 Liter Bier gezapft und verlässt den Platz hinter dem Tresen.

Heike Baumanns und Gaby Keßel vom Freundeskreis Mönchengladbacher Karneval atmen zum ersten Mal durch. Sie haben beim Zapfen und Bedienen geholfen. Hans Peter Jansen, der stellvertretende MKV-Vorsitzende, geht. Er stellt die 100 Liter Glühwein bereit, die am Abend auf dem Kapuzinerplatz gegen die Kälte ausgeschenkt werden. boe

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