Eine Tote und viele Verletzte in der Silvesternacht

Polizei und Feuerwehr hatten alle Hände voll zu tun — mit vier schweren Unfällen, Schlägereien und einem Streuner.

Mönchengladbach. Am letzten Tag des alten und dem ersten des neuen Jahres zählte die Polizei zwischen 18 Uhr am Silvesterabend und 6 Uhr am Neujahrsmorgen 202 Einsätze. Die Feuerwehr registrierte allein von 22 Uhr am Samstag bis sechs Uhr am Sonntag 62 Einsätze. Dazu gehörten vier schwere Autounfälle.

Eine 19-jährige Eickenerin erlag am Samstag ihren schweren Kopfverletzungen. Die Feuerwehr konnte sie nach dem Unfall gegen 16 Uhr an der Kreuzung Hohenzollernstraße / Eickener Höhe nur noch tot aus einem Auto bergen. Es hatte sich nach einem Frontalzusammenstoß mit dem Audi eines Neuwerkers (38) gedreht und war gegen einen Baum geprallt.

Der 20-jährige Fahrer aus Hardterbroich wurde mit Rettungsgeräten schwer verletzt aus dem Nissan geholt. Wegen des schlechten Wetters wurde er nicht mit einem Hubschrauber in eine Spezialklinik, sondern in ein Gladbacher Krankenhaus gebracht. Der Fahrer des Audi wurde leicht verletzt. Bis 20 Uhr blieb das Stück von der Schwogenstraße bis zum Bröseweg gesperrt. Die Polizei ermittelt wegen des Unfallhergangs.

Am Sonntag um 0.16 Uhr wurde auf der Kreuzung Kar-/Kabelstraße ein Gladbacher beim Abbrennen von Silvesterfeuerwerk auf der Fahrbahn von einem Wagen erfasst und durch die Luft geschleudert. Der 40-Jährige schlug auf dem Gehweg auf — nur wenige Meter von seiner Ehefrau und acht weiteren Anwohnern, die das neue Jahr begrüßten. Der Fahrer des Wagens fuhr, ohne abzubremsen, weiter. Die Zeugen erkannten alle Buchstaben des Kennzeichens. Der 40-Jährige schwebte erst in Lebensgefahr, stabilisierte sich aber über Tag. Am Nachmittag stellte sich der Fahrer (20) aus Gladbach der Polizei. Er habe aus dem Internet von dem Unfall erfahren, sagte er.

Sieben Verletzte forderte der Unfall eines Taxis mit einem Corsa gestern gegen 6.30 Uhr auf der Kreuzung der Krefelder Straße mit der Landstraße 390 (dem Zubringer zur A 44 und 52). Der Aufprall war so hart, dass sich bei beiden Wagen die Airbags öffneten. Die vier Opel-Insassen wurden in Kliniken gebracht. Die drei Taxi-Insassen blieben unverletzt.

Weil sie „Rechts vor links“ an der Ecke Humboldt-/Kaiserstraße nicht beachtete, fuhr am Samstag um 11.15 Uhr eine Audi-Fahrerin einem Streifenwagen in die Seite. Durch den Aufprall wurden die Polizisten, die auf einer Einsatzfahrt ohne Blaulicht unterwegs waren, und die Gladbacherin leicht verletzt. Alle drei mussten ambulant behandelt werden. Geschätzter Schaden: 17 000 Euro.

Der Fahrer eines Leihwagens wurde mit 2,5 Promille gestoppt, nachdem Zeugen die Polizei alarmierten. Der Angetrunkene hatte aus dem Auto heraus auf der Reyerhütter Straße Passanten nach Böllern gefragt und ihnen mit einer Flasche Sekt zugeprostet. Er wird eine Weile auf seinen Führerschein verzichten müssen.

Allein 14-mal musste die Polizei wegen Körperverletzungen, 15-mal wegen Randalierern und neunmal wegen Streitereien ausrücken. Neun Menschen übernachteten im Gewahrsam. Darunter ein Lürriper (18), der mit einem Schlagstock und 1,3 Promille über die Hindenburgstraße lief und dem neuen Lebensgefährten seiner Ex ein Veilchen verpasste. Ein Linnicher (48) mit 1,6 Promille im Blut, der sich in der Wohnung seiner Ex an der Hohenzollernstraße mit ihr „aussprechen“ wollte und sie ohrfeigte. Und ein 17-Jähriger mit 1,8 Promille, der sich nach einer Schlägerei an der Hovener Straße nicht beruhigte und Polizisten beleidigte.

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