Eine Schülerin päppelt Eichhörnchen-Babys auf

Vanessa Rokowski kümmert sich seit fünf Jahren um Tiere, die in der freien Natur nicht überleben würden.

Eine Schülerin päppelt Eichhörnchen-Babys auf
Foto: Ilgner (1)/Rokowski (2)

Drillinge hat Vanessa Rokowski schon mit Fläschchen aufgepäppelt. Ein „Einzelkind“ mit verletztem Oberarm bedarf noch weiterer Pflege. Bis zu 40 kleine Patienten werden von ihr und ihrer Familie pro Jahr behandelt — aus reiner Tierliebe. Familie Rokowski aus Holt hat nämlich eine Eichhörnchen-Aufzucht-Station.

Eine Schülerin päppelt Eichhörnchen-Babys auf
Foto: Ilgner (1)/Rokowski (2)

Dort werden kranke und verlassene Tiere aufgenommen, die in der freien Natur sterben würden. Sind die Patienten wieder fit, werden sie ausgewildert. Aber nicht nur Eichhörnchen landen in der Pflegestation, auch so manches andere Tier lag schon im Körbchen vor der Tür.

Eine Schülerin päppelt Eichhörnchen-Babys auf
Foto: Ilgner (1)/Rokowski (2)

Vor allem Tochter Vanessa kümmert sich seit fünf Jahren schon um Waldtier-Babys. Die Drillinge mussten zum Beispiel alle drei Stunden gefüttert werden. „Mit Schlafen war da nicht viel“, sagt die 17-Jährige: „Zum Glück unterstützt mich meine Familie.“ Vanessa sorgte dafür, dass die Eichhörnchen-Babys satt und gesund wurden. Kein Wunder, dass die Schülerin Tierärztin werden will. Zunächst macht sie aber eine Ausbildung zur Tierpflegerin. Etliche Praktika in Tierarztpraxen kann sie schon aufweisen, deshalb hat sie auch medizinische Grundkenntnisse. Zum Glück gibt es aber auch noch Tierarzt Burkard Sudhoff, der der Familie hilft.

Die Liebe zu Tieren und speziell zu Eichhörnchen hat Vanessa von ihrem Vater Dieter Rokowski quasi geerbt. Er fand vor 36 Jahren ein hilfloses Eichhörnchen. „Ich habe versucht, es aufzuziehen. Und es hat geklappt.“ Zeitweise hat er auch Eichhörnchen gezüchtet. Lulu ist ein Produkt aus dieser Zeit. Das Eichhörnchen wurde von Vanessa beigefüttert. Die scheuen Waldtiere bauen normalerweise keine Beziehung zu Menschen auf. Bei Lulu ist das anders. Wenn Vanessa Rokowski Lulu aus dem Stall holt, krabbelt das Eichhörnchen sofort auf die Schulter, knabbert am Ohr der 17-Jährigen, wühlt ihr durch die Haare und gibt „Küsschen“.

150 bis 200 Euro gibt die Familie pro Woche für Futter aus. Denn zum Haushalt gehören auch ein Hund, Katzen, Tauben, Kaninchen, Hühner, Vögel, Chinchillas, Hamster, Hühner, ein Reh — und Affen. Denn eines Tages hatte die Familie einen Karton mit einem kleinen dicken Äffchen vor der Tür gefunden. Das Tier war in einem erbärmlichen Zustand. Die Familie kümmerte sich, suchte dann eine neue artgerechte Unterkunft. Doch niemand wollte den dicken Affen. Das Veterinäramt gab das Okay, dass die Familie den Affen behalten könne. „Also haben wir einen zweiten Affen aus dem Tierpark übernommen. Von diesem Tier hat unser Äffchen gelernt. Es kann jetzt klettern und ist auch wieder schlank“, berichtet Dieter Rokowski.

Wer hilflose Eichhörnchen-Babys am Boden sieht, sollte sie, wenn das Muttertier nach anderthalb bis zwei Stunden nicht zurückgekehrt ist, zu einer Aufzuchtstation bringen, rät Dieter Rokowski. Ein Körbchen mit kleiner Wärmflasche und Decke tut den Kleinen gut.

“ Die Eichhörnchen-Station in Holt ist unter der Rufnummer 01578/7089253 zu erreichen.

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