Ein Platz für zwei Vereine

Weil das Geld fehlt, raufen sich zwei Klubs zusammen. Geplant ist ein Kunstrasenplatz in Beckrath. Sponsoren gesucht.

Mönchengladbach. Sie sind sportliche Konkurrenten, spielen in der Fußball-Kreisliga B. Trotzdem verstehen sich Vorstand, Trainer, Spieler und Fans von Blau-Weiß Wickrathhahn und SV Wickrathberg gut. Und das wollen sie für das Projekt Kunstrasenplatz nutzen.

Finanziell verwirklichen lässt sich die Idee nur, wenn beide Vereine einen gemeinsamen Platz bauen. Dieser soll auf dem Gelände des alten Aschenplatzes in Beckrath entstehen. Die Sportplätze der beiden Klubs genügen den Ansprüchen nicht mehr. Der Platz in Wickrathhahn kann im Spätherbst und Winter nicht benutzt werden, weil er dann mit Pfützen übersät und zeitweise vereist ist.

Der Aschenplatz in Wickrathberg soll seit Jahren renoviert werden. Ein Kunstrasenplatz wäre das ganze Jahr bespielbar, allerdings auch teuer: Auf zirka 450 000 Euro werden die Kosten geschätzt. 72 000 Euro wurden bereits an Spenden zugesagt. Der größte Posten soll aber von dem Geld bezahlt werden, das die Kreiswerke Grevenbroich nach dem Abriss des Wickrather Wasserturms an Wickrather Vereine ausschütten.

„Wir gehen davon aus, dass davon zirka 200 000 Euro in das Kunstrasenprojekt fließen. Durch Sponsoren und Eigenleistung der Vereine kämen noch rund 100 000 Euro hinzu“, sagt Bezirksvorsteher Arno Oellers (CDU).

Einsparen würde die Stadt zirka 170 000 Euro für auf dem Wickrathberger Aschenplatz geplante Renovierungsarbeiten und die Unterhaltungskosten für beide Plätze. Damit wären die Kosten für den Kunstrasen gedeckt.

Beide Vereine loben das Engagement der Politiker und sind optimistisch, dass ein gemeinsamer Kunstrasenplatz bald verwirklicht werden kann. Allerdings entstünden weitere Kosten: Am geplanten Standort Beckrath müsste der Boden auf mögliche Altlasten untersucht und der bislang unbefestigte Parkplatz renoviert werden. „Ein Ingenieur-Team der Stadt will sich damit beschäftigen. Wir hoffen, dass im September ein positives Gutachten vorliegt“, sagt Eckhard Bork von Blau-Weiß und Mitglied im Kunstrasen-Gremium ist.

Falls das Projekt genehmigt werde, würden weitere Sponsoren hinzukommen. Das hätten diese bereits zugesagt, so die Vorsitzenden Jörg Wolters (Wickrathhahn) und Klaus Brüser (Wickrathberg) übereinstimmend.

Bevor in Beckrath gebaut wird, muss die Stadt ein Planungskonzept erarbeiten und den neuen Kunstrasenplatz in die Prioritätenliste für Sportplätze aufnehmen. „Hoffentlich dauert das nicht Jahre. Dann würden viele Jugendliche den Verein verlassen“, sagt Bork.

Jeder kann das Projekt Kunstrasenplatz unterstützten. Für 25 bis 40 Euro pro Quadratmeter können Flächen gekauft werden.

Die Wickrathhahner zählen 500 Mitglieder, die Hälfte davon sind Jugendliche, die in elf Mannschaften spielen. Außerdem: zwei Senioren-, eine Altherren-Mannschaft. Zum SV Wickrathberg gehören zwei Senioren-, eine Altherren-, eine Bambini-Mannschaft. Er hat 200 Mitglieder.

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