Ehrenamtlich gegen Hundedreck

In der Stadt kümmern sich Männer und Frauen um das, was Hunde hinterlasssen.

Moenchengladbach. Für sie ist es selbstverständlich, die Haufen wegzumachen, die ihre Hunde beim Spazierengehen in der Öffentlichkeit hinterlassen. „Aber um sie aufsammeln zu können, musste ich immer Slalom laufen: Um andere Hundehaufen herum“, sagt Heidi Quinkelen.

Eine Situation, mit der sie nicht zufrieden war. Deswegen hat sich die 44-jährige Neuwerkerin vor zwei Jahren bei Clean Up als ehrenamtliche Betreuerin einer „Bello Box“ angemeldet. Der Gemeinnützige Verein aus Unternehmen der Stadt versteht sich als Initiative für eine saubere Stadt und unterstützt Projekte, die diesem Ziel dienen.

Alle fünf bis sechs Tage bestückt Heidi Quinkelen die Box mit Plastiktüten, die ihr auf Nachfrage von Clean Up geliefert werden. „Ich komme ja beim Spazieren-gehen im Park um die Kirche und das Altenheim ohnehin dort vorbei“, sagt sie. „Der Aufwand für mich hält sich also in Grenzen.“

Bernadette Gormanns bestückt „ihre“ Bello Box im Nordpark nahe des Fanhauses der Borussia alle zwei bis drei Tage. „Da befindet sich eine der Freilaufflächen.“ Sie hat zusammen mit ihrem Mann Gerd Gröne-Gormanns die Mönchengladbacher Hundelobby gegründet, die sich für die Ausweisung solcher Flächen einsetzt, um den treuen Freunden der Menschen ein artgerechtes Leben in der Stadt zu ermöglich.

Für sie war es immer selbstverständlich, die Haufen wegzumachen. „Die Bello Boxen sind für die, die ausnahmsweise mal ihre Tüte vergessen haben.“ Allerdings vermutet sie, dass die Tüten auch anderweitig verwendet werden. „Die Kindergärtnerinnen hier aus der Siedlung berichten von Kindern, die ihre Butterbrote darin verpackt bekommen.“

Auch Eugen Viehoff, Vorstand von Clean Up, wundert sich über den gigantischen Tütenverbrauch in den Bello Boxen. „Eigentlich sind die Bello Boxen nur dazu da, die Hundebesitzer an ihre Pflicht zu erinnern“, sagt er. Die Tüten zahlt Clean Up nicht aus eigener Tasche, sie werden über die Umlage zu den Straßenreinigungskosten bezahlt, die die Stadt von ihren Bürgern fordert. „Also werden sie allen Bürgern bezahlt“, stellt Viehoff klar.

Er weiß vom Kindergarten seiner Enkel in Giesenkirchen, dass sich im Briefkasten der Einrichtung bisweilen Tüten voller Hundekot finden. „Dabei sind Mülleimer in der Nähe jeder Box aufgestellt.“ Bernadette Gormanns sagt: „Es ist schon angenehm, wenn man die nicht über den ganzen Spaziergang mit sich herumtragen muss.“

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