Ehre fürs Europa-Engagement

Das Gymnasium an der Gartenstraße darf sich „Europaschule in NRW“ nennen.

Mönchengladbach. Die beiden Zehntklässler sehen den zweisprachigen Unterricht als Bereicherung und eine Chance für die Zeit nach der Schule: "Ich kann mich jetzt viel offener mit englischsprachigen Freunden unterhalten", sagt Marie Unzer. Auch auf ein Studium im Ausland fühlt sie sich besser vorbereitet. Für Benjamin Bachmann passt der Unterricht in Wirtschaftsenglisch ebenfalls genau zu seinen beruflichen Zukunftsperspektiven. Er möchte im Marketingbereich arbeiten, "und auf jeden Fall in England studieren".

Der bilinguale Zweig ist am Gymnasium an der Gartenstraße keine Neuheit. Seit neun Jahren haben die Schüler die Möglichkeit, ab der siebten Klasse in den Fächern Politik und Erdkunde ausschließlich Englisch zu sprechen. Im folgenden Schuljahr steht wahlweise Wirtschaftsenglisch auf dem Stundenplan.

Auch die Angebote, in der fünften Klasse Latein oder Englisch und bis zum Abitur vier Fremdsprachen lernen zu können, haben an dem Rheydter Gymnasium schon Tradition.

Erst jetzt verleiht das NRW-Schulministerium der Schule dafür ein besonderes Zertifikat. Ab dem 19. Februar kann sich das Gymnasium offiziell Europaschule nennen: "Damit machen wir nur öffentlich, was bei uns schon lange Programm ist", sagt Schulleiter Peter Reichartz.

Rund 25 Schulen von der Primarstufe bis zum Berufskolleg bewerben sich jährlich in NRW um diesen Titel, der einen festgelegten Kriterienkatalog voraussetzt: "Wir mussten unseren Rohbau an Angeboten zur Förderung der Fremdsprachenkompetenz mit zwei, drei Akzenten erweitern", erklärt Peter Reichartz.

Durch einen Kooperationsvertrag mit den Partnerschulen im niederländischen Weert und im französischen Provins können sich die Gymnasiasten seit einem Jahr für ein Betriebspraktikum im Ausland entscheiden. Punkten kann die Schule außerdem mit der regelmäßigen Teilnahme an europäischen Wettbewerben, Projekten und international anerkannten Sprachzertifikaten.

Die Idee, sich für den Titel "Europaschule in Nordrhein-Westfalen" zu bewerben, kam dem Lehrerkollegium um Peter Reichartz beim 175-jährigen Schuljubiläum vor anderthalb Jahren. Man wollte der Schule neue Perspektiven für die Zukunft eröffnen: "Fremdsprachen zu beherrschen, ist für unsere Schüler eine gute Vorbereitung auf den europäischen Markt", sagt Schulleiter Reichartz.

Marie und Benjamin hatten von Anfang an keine Probleme, in Politik und Erdkunde nur noch Englisch zu sprechen: "Ich habe mich schnell umgestellt", erinnert sich Marie. Auf die Frage, ob sie manchmal schon auf Englisch träumten, antwortet Benjamin mit einem verschmitzten "sometimes".

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