Dummy-Test schockt

Für Gefahren des Straßenverkehrs werden Schüler des Berufskollegs an der Volksgartenstraße eindrücklich sensibilisiert.

Mönchengladbach. Das Auto steht auf dem Kopf. Die Insassen ebenfalls. Sie werden nur vom Gurt gehalten. Sie können „absolut nichts tun“, beschreibt Daniel Kirberich das Gefühl, als er wieder festen Boden unter den Füßen hat. „Achterbahnmäßig“ sei es gewesen, sagt der 18-Jährige: „Aber diese Achterbahn möchte ich nicht im Straßenverkehr erleben.“

Für den Schüler des Berufskolleg Volksgartenstraße steht fest: Wenn er seinen Führerschein in der Tasche hat, will er auf keinen Fall „auf dem Kopf im Straßengraben landen“. Damit ist bei diesem Fahranfänger ein wichtiges Ziel der Verkehrssicherheitstage am Berufskolleg erreicht. „Es geht uns um den emotionalen Effekt“, erklärt Lehrerin Annette Rösener. Die Schüler sollen sich klarmachen, „was ein Unfall für Folgen hat: für das Unfallopfer und sein Umfeld“.

Rösener hat das dreitägige Projekt mit ihrem Kollegen Christian Rosseaux für die 250 Schüler der zwölften Klassen organisiert. Die Jugendlichen sollen für die Gefahren im Straßenverkehr sensibilisiert werden, so Rosseaux. Fahranfänger stellen die Hauptrisikogruppe im Straßenverkehr dar. „Es sind erschreckende Zahlen“, sagt Polizist Bernhard Cremer. Tendenz: steigend.

Polizei, Barmer Ersatzkasse und ADAC sind Mitveranstalter. Gemeinsam haben sie für die Teilnehmer einen Parcours aus sechs Stationen aufgebaut. Am Überschlagsimulator gibt es Tipps über das richtige Verhalten im Ernstfall. Durch Balancierübungen mit Rauschbrille erfahren die Schüler, wie gefährlich Alkohol am Steuer ist. In einem Film appelliert ein Unfallopfer an die Fahranfänger. „Wir bearbeiten die vier Hauptunfallursachen bei Jugendlichen“, sagt Cremer. Also Telefonieren am Steuer, Fahren unter Drogen, fehlender Gurt oder überhöhtes Tempo.

Der Dummy-Test zeigt, wie heftig ein Aufprall schon bei 30 Stundenkilometern sein kann. Polizei-Puppe Holger wird auf der Volksgartenstraße angefahren. Dabei zerplatzt ihr Melonen-Kopf zu Brei. „Das zu sehen ist schockierend“, sagt Schüler Daniel Kirberich.

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