Drillings-Geburt: „Unser schönstes Geschenk“

Doris Akrasi und Emmanuel Beecham haben Drillinge bekommen. Sie sind alle wohlauf.

Mönchengladbach. Jemand hat Janella, Jayden und Jason rote Nikolausmützchen aufgesetzt. „Selbstgestrickt“, verrät Dr. Wolfgang Kölfen, Chefarzt des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin an den Städtischen Kliniken Mönchengladbach. Wohlbehütet schlafen die Drillinge so ihrem ersten Weihnachtsfest entgegen, das sie auf der Frühchenstation des „Eli“ verbringen müssen. „Leider“, sagt Mama Doris Akrasi und strahlt dabei dennoch über das ganze Gesicht.

Papa Emmanuel Beecham hält die kleine Pamela auf dem Arm. Gleich drei Mal ist die Zweijährige große Schwester geworden. Der große Bruder Winfried ist schon neun Jahre alt und muss an diesem Vormittag in die Schule. Heilig Abend verbringt jedoch die ganze Familie im Krankenhaus, gemeinsam mit ihren drei neuen Mitgliedern. „Unser schönstes Weihnachtsgeschenk“, sagt Doris Akrasi.

Seit dem 29. November ist ihr dreifacher Nachwuchs auf der Welt. Das Geburtshilfeteam im Eli hat die Weihnachtswunderkinder per Kaiserschnitt in der 34. Woche auf die Welt geholt. „Ein optimales Ergebnis“, sagt Harald Lehnen, Chefarzt der Frauenklinik. Länger dürfe eine Mehrlingsschwangerschaft nicht ausgetragen werden. Zu groß sei sonst das Risiko für Mutter und Kinder. „Grundsätzlich verbringen diese Babys ein paar Wochen bei uns in der Kinderklinik“, sagt Kinderarzt Kölfen.

Bei einer Frühgeburt besteht das Risiko von Hirnblutungen, Infektionen, Schwierigkeiten bei der Verdauung und Lungenproblemen. Die beiden Jungs und ihre kleine Schwester sind jedoch kerngesund. Jason ist mit 2200 Kilogramm Geburtsgewicht sowie 48 Zentimetern Länge der Größte und mit acht beziehungsweise neun Minuten Vorsprung der Älteste des Trios, Janella ist das jüngste Familienmitglied.

Gemeinsam halten die Frühchen auf ihrer Station elf Fachkräfte vom Gynäkologen und Kinderarzt über die OP-Schwester und Hebamme bis zur Kinderkrankenschwester auf Trab. „Der Vorteil war, dass ein Kaiserschnitt gut planbar ist. Personal und Raum konnten so frühzeitig frei gehalten werden“, sagt Kinderkrankenschwester Ulla Wittwer.

Doris Akrasi brauchte Zeit, um sich an den unerwarteten Familienzuwachs zu gewöhnen. Gleich zu Anfang ihrer Schwangerschaft erfuhr sie, dass sie statt zwei bald fünf Kinder versorgen muss. „Ich war geschockt und habe geweint“, sagt die 35-Jährige. Sie suchte Hilfe bei der Schwangerschaftsberatung und kam frühzeitig zur Untersuchung in das Elisabeth-Krankenhaus.

Weil die Probleme nach der Geburt erst richtig losgehen, unterstützt Petra Kurt die Familie. „Ich baue ein Netzwerk für die Nachbetreuung auf“, sagt die Case-Managerin am „Eli“. Sie hat drei Betten, einen Riesenvorrat an Windeln, Familien- und Haushaltshilfe besorgt.

In den ersten drei Monaten kommt die Kinderkrankenschwester regelmäßig zu Besuch. „Wir müssen jetzt umziehen“, sagt Doris Akrasi besorgt. Fünf bis sechs Zimmer braucht die junge Familie, wenn Janella, Jayden und Jason nach Hause kommen. Die schlafen derweil sicher geborgen unter ihren weihnachtlichen Mützchen — in geschwisterlicher Eintracht aneinander gekuschelt.

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