Dobermann beißt Jungen (6) ins Gesicht

Der Hund und das Kind hatten für ein Foto posiert, dann biss der Dobermann zu. Der Junge wurde schwer verletzt.

Das Unglück ereignete sich, wie die Polizei gestern mitteilte, bereits am Dienstag gegen 19.45 Uhr im Garten eines Familienhauses in Giesenkirchen. Ein 67-jähriger Bekannter der Familie war dort mit seinem Dobermann zu Besuch. Laut Polizei wurde er gebeten, kurze Zeit auf die zwei Kinder der Familie, den sechsjährigen Jungen und seinen achtjährigen Bruder, aufzupassen.

Als sich alle drei mit dem freilaufenden Tier im Garten aufhielten, kniete sich der Sechsjährige für ein Foto neben den Hund nieder. Dabei soll er den Hals des Dobermanns umfasst haben. Der Hund biss laut Polizei unvermittelt in Richtung des Kindes und verletzte den Sechsjährigen schwer im Gesicht und am Kopf. Der 67-Jährige alarmierte sofort den Rettungsdienst. Der Junge wurde in ein Krankenhaus gebracht und dort umgehend operiert.

„Der Junge hatte mehrere Hautverletzungen im Gesicht und am Kopf“, sagt eine Sprecherin der Polizei. Zum Glück seien die Bisse jedoch nicht sehr tief gewesen. Laut Polizeiangaben soll der Hund zuvor unauffällig gewesen sein. „Nach unseren Informationen hatte das Tier zuvor niemanden gebissen“, sagte die Sprecherin am Mittwoch. Der 67-jährige Halter des Tieres sei von den Bissen selbst geschockt gewesen. Der Hund sei es durchaus gewohnt gewesen, dass Kinder um ihn herum waren. „Er hat das Tier jetzt erstmal an seinen Sohn übergeben“, sagte die Polizeisprecherin.

Gegen den Hundehalter wurde ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet. „Den Fall werden wir außerdem dem Veterinäramt melden“, sagte die Polizeisprecherin. Da der Hundehalter jedoch nicht in Mönchengladbach, sondern in Bayern wohnt, ist das Amt nicht für den Fall zuständig. Das teilte die Stadt mit.

Dobermänner gehören offiziell nicht zu der Kategorie der „gefährlichen Hunde“. Für die Haltung dieser Hunde müssen Besitzer eine Art Hundeführerschein machen und bestimmte Regeln einhalten.

Im Jahr 2016 kam es in Mönchengladbach zu insgesamt 53 Verfahren wegen aggressiven Verhaltens von Hunden gegen Menschen und Tiere, wie die Stadt gestern weiterhin mitteilte.

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