Die dreiste Serie der Kletter-Einbrecher

Diebe klettern über Regenrohre oder Garagen in obere Stockwerke und steigen durch ungesicherte Fenster ein. Die Fälle in Gladbach häufen sich.

<strong>Mönchengladbach. In Mönchengladbach sind Einbrecher mit einer neuen Masche unterwegs: Sie klettern an Garagen oder Dachrohren hoch, um über ungesicherte Fenster und Balkontüren einzubrechen. "Viele Bewohner sichern zwar Türen und Fenster im Erdgeschoss, lassen sie aber in den oberen Stockwerken geöffnet", sagt Peter Kiewitt, Polizeiberater für Sicherheitstechnik. Darauf hoffen die Einbrecher - mit Erfolg.

Die Fälle häufen sich und die Polizei tappt noch immer im Dunkeln. Eine Spur gebe es noch nicht, hieß es. Außerdem könne man noch nicht sagen, ob es sich immer um den oder die gleichen Täter handele. Die Ermittler hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung und auf Ergebnisse der Spurensicherung.

Bisher war es so, dass in Mönchengladbach bei Mehrfamilienhäusern meistens über die Haustüre eingebrochen wurde und in Einfamilienhäuser vor allem über die Terrasse. Die aktuelle Einbruchserie weist eine neue Qualität auf, wie die Taten der letzten Tage zeigen:

An der Bismarckstraße kletterte ein Einbrecher an der Rückfront eines Hauses über Anbauten in den zweiten Stock und stieg über ein auf Kipp stehendes Fenster ein. Weitere Einbrüche gab es an der Postgasse, der Zeppelinstraße, der Grötekenstraße in Rheindahlen sowie in der vergangenen Woche in Wickrath.

Werkzeug: Einbrecher nutzen gerne ein Stemmeisen oder einen langen Schraubendreher. Sie sind gut zu verstecken und sehr effektiv. "Bei einem 30 Zentimeter langen Hebel kann man eine Tonne Gewicht hochstemmen", sagt Polizei-Sicherheitsexperte Peter Kiewitt.

Rolläden aufschneiden: Normale Rolläden sind kein Einbruchschutz. Die Plastik-Lamellen können aufgeschnitten oder herausgezogen werden. Es gibt einbruchsichere Rolläden, die allerdings recht teuer sind.

Fenster schliessen: Ein Fenster, das auf Kipp steht, ist praktisch offen. Der Einbrecher greift durch oder öffnet es mit einer Schlinge. Laut Polizei gilt bei gekippten Fenstern kein Versicherungsschutz.

Technik: Fenster und Türen können durch so genannte Pilzkopftechnik sicher gemacht werden. Verschlüsse in Form eines Pilzes werden an den Scharnieren und der Verschlussseite angebracht. Sie verhindern, dass Fenster oder Tür bewegt werden.

Beratung: Die Polizei bietet WZ-Lesern Beratung zur Sicherheitstechnik an. Peter Kiewitt zeigt an Beispielen, wie Wohnungen und Häuser gesichert werden. Er ist zu erreichen unter Telefon MG 292826.

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