Das Mittelalter wurde von Bauarbeitern freigelegt

Judenpforte: Heute erinnern rote Steine an den Verlauf der ehemaligen Stadtmauer um Gladbach.

Mönchengladbach. Als Horst Lieutenant vom sicherheitstechnischen Dienst der Stadt im Jahr 2003 einen Blick auf die Bauarbeiten am oberen Teil der Hindenburgstraße warf, wurde er stutzig. Unter dem aufgerissenen Asphalt kamen Steine zum Vorschein, die sich deutlich von den anderen unterschieden. "Die Ausrichtung war anders, außerdem sahen sie wesentlich älter aus", so Lieutenant.

Laut Stadtarchiv wurde die Judenpforte erstmals 1497 als Judenpfortzen erwähnt. Der Name stammt wahrscheinlich daher, dass früher jüdische Bürger in dieser Gegend wohnten. Die zweite Bezeichnung, Krefelder Tor, kommt wohl daher, dass die obere Hindenburgstraße bis 1916 auch Krefelder Straße hieß. Das Tor wurde vermutlich um 1652 durch Feuer beschädigt und anschließend repariert.

Das mittelalterliche Gladbach hatte drei Stadttore: Neben der Judenpforte gab es das Viersener Tor. Es befand sich nördlich des alten Markts in der Nähe der heutigen Aachener Straße. Das Weihertor war am Geroweiher. Reste der Stadtmauer sind am Dicken Turm an der Waldhausener Straße sowie am Geroweiher und im Abteigarten erhalten.

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