Comedian Peter Rütten: Aus dem Trash-Universum

Der Gladbacher Comedian Peter Rütten bekommt eine eigene TV-Show.

Mönchengladbach. Am Donnerstag startet der Privatsender Tele 5 eine neue Comedy-Offensive. Neben Christian Ulmen, Oliver Kalkofe und Benjamin von Stuckrad-Barre wird dort der ehemalige Chefautor der „Harald Schmidt Show“, Peter Rütten (50), erstmals mit einer eigenen TV-Show zu sehen sein. Die WZ sprach mit dem Gladbacher über „Rüttens Bullshit Universum“ und seine Anfänge.

Herr Rütten, Sie waren in den letzten 15 Jahren Chefautor bei der Late Night Show, der Niels Ruf Show und der Harald Schmidt Show. Nun bekommen Sie eine eigene Sendung. Wie ist es, aus dem Hintergrund vor die Kamera zu treten?

Peter Rütten: Das ist eigentlich ganz angenehm. Außer ein paar Ausflügen vor die Kamera bei „Krügers Woche“ oder auch in meiner wiederkehrenden Rolle als Herr Pötsch bei Stromberg habe ich mich ja vornehm zurückgehalten.

Zunächst sind zwölf Folgen geplant. Wie groß ist denn das Universum aus Trash- und B-Filmen, das Sie zu Comedy-Sketchen umwandeln?

Rütten: Grundsätzlich ist das Volumen hier sehr groß. Wir haben bisher rund 100 Titel bearbeitet, aus einem Dickicht von 5000 Titeln kann ich schöpfen. Da bin ich auf Verdacht unterwegs, denn in jedem Film gibt es eine Absurdität zu entdecken.

Auf den Motiven der neuen Tele 5-Kampagne werben Sie als „Brandstifter“. Inwiefern heizen Sie die Gemüter auf?

Rütten: Auch wenn die PR-Kampagne ein wenig plakativ klingt, ist dabei eine gewisse Ungeschminktheit und Konsequenz vorhanden. Im weitesten Sinne bin ich Vertreter einer polarisierenden Komik.

Bevor Sie mit Anfang 20 nach Köln zogen, machten Sie in Gladbach eine Lehre als Zahntechniker. Wie kam es, dass Sie mit Gags Ihr Geld verdienten?

Rütten: Aus einer frühen Veranlagung heraus, aus Alltagsabsurditäten etwas Lustiges zu kreieren. Als ich die Lehre nach der Schule ergriffen hatte, habe ich gemerkt, dass bei mir die ganze satirische Anlage durchaus vorhanden ist. Über einen alten Kollegen schrieb ich dann mal eine Glosse zum Thema Robben für den WDR, die von Hanns Dieter Hüsch gesprochen wurde — so kam es zu meinem ersten Sketch. Dann merkte ich, dass der Sketch gut funktioniert und man damit auch noch Geld verdienen kann — das ist es wohl.

Ihr ehemaliger „Chef“ Harald Schmidt sagte einmal, Sie hätten den Charme eines naiven Klosterschülers und eine Stimme, die im Grunde nie müde wird. Hat er damit Recht?

Rütten: Ja.

Legendär sind Ihre Figuren wie Bimmel und Bommel oder Reporter Kai Edel. Wird es in Ihrer Sendung ein Wiedersehen geben?

Rütten: Erst mal nicht. Die Figuren waren als Running Gag in der Harald Schmidt Show angelegt.

Worüber können Sie lachen?

Rütten: Anke Engelke, Bastian Pastewka und die anderen üblichen Verdächtigen deutscher Qualitätscomedy. Darüber hinaus Larry David und „The Office“ aus dem Bereich englisch-amerikanischer Sitcoms. kroe

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