Citykirche: Das Friedenslicht leuchtet

Pfadfinder und Priester setzen „brennendes Zeichen“.

Mönchengladbach. Nach mehr als 3000 Kilometern Strecke wurde das „Friedenslicht aus Bethlehem“ am Wochenende an die Gladbacher Pfadfinderstämme übergeben. Viele wunderten sich beim Betreten der Citykirche über den Schlagbaum, der direkt am Eingang die Besucher aufhielt. Er solle den Teilnehmern verdeutlichen, dass es nicht auf der ganzen Welt für jeden ein freies Leben gibt.

„Es gibt sehr viele Schlagbäume und Grenzen zwischen den Völkern. Diesen Völkern fehlt das Licht. Bei ihnen ist es dunkel.“ Mit diesen Worten macht Pfarrer Frank Schürkens, der neue regionale Jugendseelsorger in Mönchengladbach, die Pfadfinder auf die Problematik in den Krisenregionen der Welt aufmerksam.

Dieses Jahr sei die Weitergabe des Lichtes an die Stämme etwas größer und aufwändiger gestaltet, nicht zuletzt durch die aktuellen Problematiken mit „dem Terror von rechts“, sagt Karin Gräber, Bezirksvorsteherin der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg.

Der evangelische Pfarrer Martin Hütter verdeutlicht in seiner Predigt diese Idee: „Wir dürfen den Frieden und Toleranz nicht nur predigen, sondern müssen es auch leben.“

Das Licht wurde am 21. November in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem angezündet und ist seit dieser Zeit auf dem Weg. „Hierbei wird der Hauptgedanke der Pfadfinder aufgefasst: Vermittler zwischen den Völkern zu sein“, erläutert Frank Schürkens die Initiative der „Pfadis“.

Nachdem das Licht in Bethlehem entzündet wurde, wird es in Spezialkoffern per Flugzeug nach Wien gebracht, um dort am 3. Advent an die einzelnen Delegationen der Bistümer weitergereicht zu werden. Von Wien geht es dann mit mehreren Zügen quer durch ganz Deutschland, um in den großen Städten der Bistümer wieder an weitere Stämme und Gruppierungen verteilt zu werden.

Von dort aus gelangt das Friedenslicht in die lokalen Gruppen und Verbände, welche es pünktlich zu Heiligabend an die Krippen der Kirchen, in die Polizeiwachen, Feuerwehren, Krankenhäuser und andere Einrichtungen bringen. Von dort aus hat dann jeder die Möglichkeit, sein eigenes Friedenslicht aus Bethlehem mit in sein Wohnzimmer zu bringen. „Wie Christus bei uns ist, ist das Licht ein Zeichen, wie er von der Geburtsgrotte bis zu uns in unser Wohnzimmer kommt“, so beschreibt der Jugendseelsorger die Symbolik des Lichtes.

Die Aktion des Friedenslichtes gibt es seit 25 Jahren. Mittlerweile erreicht das Licht 30 Länder in Europa und der Welt. 2001 wurde das Licht auch zum Ground Zero in New York gebracht, um auch dort, nach den Anschlägen, ein Zeichen zu setzen.

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