Caritas: Neustart nach Skandal

Frank Polixa ist neuer Geschäftsführer der Gladbacher Caritas. Gerade ist er auf Besuchstour durch die Einrichtungen der Stadt.

Mönchengladbach. Er kommt aus Geldern, war zwölf Jahre bei der Caritas Viersen-Kempen und lernt nun Mönchengladbach kennen: Frank Polixa ist seit dem 1. Juli Geschäftsführer des Caritas-Verbandes für die Region Mönchengladbach-Rheydt. Die Geschäftsführung des Verbandes hatte bisher kommissarisch in den Händen von Aloys Bushuven gelegen, nachdem der langjährige Caritas-Chef Otto Nieswand im Juli vergangenen Jahres seinen Hut nehmen musste.

Ein Pflegeskandal in der Giesenkirchener Einrichtung hatte im Sommer 2010 den Ruf der Caritas nachhaltig erschüttert. Der Geschäftsführer musste gehen. Die damals gemachten Fehler wurden inzwischen aufgearbeitet: in den Pflege- und Altenheimen wurden wieder Einrichtungsleiter eingesetzt, die vor Ort präsent sind. „Wir haben die notwendigen strukturellen Veränderungen vorgenommen“, betont Aloys Bushuven.

Nun präsentiert sich der Neue: 41 Jahre alt, Vater von zwei kleinen Kindern und bisher Wirtschafts- und Verwaltungsleiter für die Region Viersen-Kempen. Er habe keine Angst, ein schweres Erbe anzutreten, betont Polixa. „Ich gestalte gern“, sagt er von sich. „Die Caritas hier hat so viel Potenzial, dass ich mit einem sehr positiven Gefühl anfange.“ Im Übrigen sei er „begeisterter Caritäter“, der den Verband seit vielen Jahren und mit all seinen Facetten kenne.

Gegenwärtig tourt er durch die karitativen Einrichtungen und versucht, Mönchengladbach kennenzulernen. Die Stadt sei so schön niederrheinisch und in vielen Teilen sehr dörflich, der lokale Bezug sehr stark. „Ein Neuwerker geht so schnell nicht nach Rheydt ins Altenheim. Der Quartiersgedanke prägt sehr“, meint er.

Wichtig ist ihm, dass neben dem Schwerpunkt, den die Caritas Mönchengladbach auf die Altenhilfe lege, die anderen Arbeitsbereiche nicht vergessen werden. Ob Paul-Moor-Schule, heilpädagogischer Kindergarten, Freiwilligenzentrum, Familienpflege oder Schuldnerberatung — diese Einrichtungen seien genauso wichtig wie die Altenhilfe.

In den Blickpunkt der Öffentlichkeit wird in nächster Zeit ohnehin das Freiwilligenzentrum der Caritas Mönchengladbach rücken: Dort werden Bildungspaten gesucht, die im Rahmen des Konzepts „Soziale Stadt“ Jugendliche bei Schule und Ausbildung unterstützen sollen.

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