Busverbindung nach Berlin geplant

Unternehmen will mindestens einmal pro Tag von Gladbach aus in die Hauptstadt fahren. Auch andere Anbieter überlegen.

Mönchengladbach. Bislang ist der Niederrhein auf den Routenplänen der Fernbusanbieter Niemandsland. Fast alle Verbindungen führen über Köln und Düsseldorf an Mönchengladbach vorbei. Das könnte sich allerdings noch in diesem Jahr ändern.

Die 2011 in Berlin gegründete MFB „MeinFernbus“ GmbH plant eine Verbindung von Jülich über Mönchengladbach, Düsseldorf, Essen und Dortmund nach Berlin. Das bestätigte Unternehmenssprecher Gregor Hintz auf WZ-Nachfrage.

„Wir möchten noch nicht zu viel versprechen, weil wir die behördlichen Genehmigungen noch nicht haben“, sagt Hintz. Die Planungen seien allerdings „sehr konkret“. Wenn alles gut laufe, könnte es bereits ab Herbst mindestens eine Fahrt pro Tag geben.

Als Haltestelle hat sich das Berliner Unternehmen, das keine eigene Busflotte unterhält, sondern mit regionalen Partnern zusammenarbeitet, den Europaplatz vor dem Gladbacher Hauptbahnhof ins Auge gefasst. Hintz: „Ein Mitarbeiter von uns war vor Ort und ist der Meinung, dass sich die Haltestelle eignen würde.“ Ein entsprechender Genehmigungsantrag sei bereits gestellt.

Ob dieser bereits bei der Stadt vorliegt, war am Montag nicht in Erfahrung zu bringen: Der zuständige Mitarbeiter war nicht im Rathaus.

Sollte die Verbindung zwischen Mönchengladbach und Berlin erfolgreich anlaufen, „dann könnten wir uns durchaus auch vorstellen, weitere Linien über Mönchengladbach zu führen“, sagt Hintz.

Andere Fernbus-Anbieter planen ebenfalls mit Mönchengladbach. „Bezüglich Einwohnerzahl, Bevölkerungs- und Infrastruktur erfüllt Mönchengladbach alle Grundvoraussetzungen eines Zielorts“, sagt Bettina Engert, Sprecherin des Münchener Unternehmens FlixBus GmbH. Sie kann sich vorstellen, dass Mönchengladbach und Aachen an die Nord-Süd-Achse angebunden werden. Das könnte bedeuten, dass es in Zukunft auch Busverbindungen nach Bremen, Hamburg und Frankfurt geben könnte.

Auch in der Firmenzentrale der National Express Germany GmbH in Frankfurt („City2City“) wird an einer Ausweitung des Routennetzes gearbeitet. „Wir sind ja erst im April gestartet und haben erst einmal die großen Städte berücksichtigt“, sagt ein Unternehmenssprecher. Mönchengladbach sei „durchaus interessant“ — Konkretes wollte er aber noch nicht sagen. Das wäre „reine Spekulation“.

In den Planungen von Eurolines/Touring spielt Mönchengladbach hingegen derzeit offenbar keine große Rolle. „Für die nahe Zukunft sind keine Verbindungen geplant“, sagt Eva Miltz, Sprecherin des bereits 1948 gegründeten Unternehmens, das im vergangenen Jahr 1,7 Millionen Fahrgäste befördert hat.

„Wir nutzen für die innerdeutschen Verbindungen unsere international verkehrenden Fernbusse, wenn die Rahmenbedingungen stimmen“, erläutert Miltz. Gladbach werde im internationalen Verkehr aber nur wenig angesteuert. Unter anderem gibt es eine tägliche Linienverbindung nach Polen.

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