Bürger warnen per WhatsApp vor Einbrechern

Gladbacher Polizei gibt eine Empfehlung für Mitgliedschaft in Nachbarschaftsgruppen heraus.

Bürger warnen per WhatsApp vor Einbrechern
Foto: Ronge

Mönchengladbach. Im Kreis Viersen gibt es sie schon — Nachbarschaften, die WhatsApp-Gruppen gebildet haben, um sich vor Einbrechern zu warnen. Werden im Quartier Autos mit fremden Kennzeichen oder Verdächtige beobachtet, wird sich darüber per Messsenger-Dienst ausgetauscht. Die Polizei in Mönchengladbach lobt solche Initiativen, denn Hinweise über verdächtige Beobachtungen helfen, Einbrüche zu verhindern oder aufzuklären. „Jedoch sollte in solchen Fällen immer zuerst die 110 gewählt werden“, sagt Polizeipräsident Mathis Wiesselmann.

488 Wohnungseinbrüche gab es im ersten Halbjahr in Mönchengladbach, das sind rund 20 Prozent weniger als im Vergleichzeitraum des Vorjahres. Auch die Aufklärungsquote konnte von zehn Prozent auf 19 Prozent gesteigert werden. Geholfen haben dabei auch aufmerksame Nachbarn.

Reiner Hilgers-Middendorf, Leiter des zuständigen Kriminalkommissariats, nennt das jüngste Beispiel dafür: Am Sonntag hatte eine Frau an der Eickener Straße einen Unbekannten beobachtet, der ein Haus mit einem Trolley und einer Plastiktüte verließ. Sie sprach mit einer Bewohnerin, die sagte, dass es sich um einen Diebstahl aus dem Keller handeln könnte. Da die Zeugin bei der Polizei eine gute Personenbeschreibung abgab, konnte der Mann festgenommen werden. Wiesselmann: Das Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, wenn Nachbarn ein wachsames Auge haben und sich austauschen.

Weil das im Zeitalter der neuen Medien auch über Messenger-Dienste möglich ist und die Polizei glaubt, dass die bereits bestehenden Nachbarschaftsgruppen Schule machen könnten, hat sie gestern auf ihrer Internetseite Empfehlungen für die Nutzung veröffentlicht. „Ziel muss der verantwortungsvolle Umgang mit solchen Nachbarschaftsgruppen sein“, sagt Wiesselmann. „Dazu gehört, dass weiter zuerst die Polizei und dann in der Gruppe informiert wird. Observationen und Festnahmen sind weiterhin Aufgabe der Polizei.“ In Viersen haben Bürger, die solche WhatsApp-Gruppen gebildet haben, Straßenschilder mit Hinweisen in ihrem Viertel aufgehängt — zur Abschreckung von Einbrechern.

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