Briefwahl: Falsche Stimmzettel verschickt

Unglücklicher Einzelfall — oder nur die Spitze eines Eisbergs, der sich für die Landtagswahl am 14. Mai als höchst problematisch herausstellen könnte? Eine Rheydter Familie hat in ihren Briefwahlunterlagen von der Stadt den Stimmzettel für den falschen Wahlkreis zugeschickt bekommen — statt der Kandidaten für den Wahlkreis 49 (Südosten) hätten sie plötzlich für die im Wahlkreis 50 (Nordwesten) abstimmen sollen.

Familie Vaßen wohnt an der Keplerstraße — also keineswegs im Grenzbereich der beiden Gladbacher Wahlkreise, sondern mitten im südlichen. „Wir haben, nachdem wir die Wahlbenachrichtigung erhalten hatten, Briefwahl beantragt, weil wir am Tag der Landtagswahl im Urlaub sein werden“, sagt Hedwig Vaßen. Als die Unterlagen ankamen, stellte die Tochter fest, dass für sie selbst, die Mutter und den Vater allesamt die falschen Stimmzettel zugeschickt worden waren. „Wir fragen uns jetzt natürlich, ob das ein Einzelfall ist — oder ob es möglicherweise auch anderen Gladbachern so ergangen ist, die den Fehler vielleicht gar nicht bemerkt und jetzt schon falsch abgestimmt haben“, sagt Hedwig Vaßen. Die Stadt hatte am Montag vermeldet, dass übers Wochenende bereits mehr als 1000 Bürger alleine über das Internet einen Briefwahlantrag gestellt hatten. Bei der Kommunalwahl 2014 hatten mehr als 19 000 Bürger per Briefwahl abgestimmt. Ein beträchtlicher Anteil aller Wahlberechtigten: Für die Landtagswahl sind mehr als 190 000 Gladbacher wahlberechtigt.

Hedwig Vaßen setzte sich mit dem Wahlamt in Verbindung; dort entschuldigte man sich für den Lapsus. Stadtsprecher Wolfgang Speen sprach von einem „absoluten Ausnahmefall“, bisher seien keine weiteren Fehler bekannt. Und: „Klar ist, so etwas darf nicht passieren. Es wird alles versucht, um so etwas auszuschließen.“ Speen sagte, die Stadt werde die korrekten Unterlagen persönlich bei Familie Vaßen abliefern.

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