Brennender Müll: Es schwelt weiter

Auf dem EGN-Gelände standen 150 Tonnen Abfall in Flammen. Noch ist der Brand nicht vollständig gelöscht.

Mönchengladbach. Eine riesige Rauchwolke hing am Sonntag stundenlang über Rheindahlen. Von weit her sichtbar waberte sie wie eine Nebelwand — völlig undurchschaubar — auch durch die Straßen. Auf dem Firmengelände der Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN) an der Erkelenzer Straße standen 50 Tonnen Sperrmüll und Abfall von Straßensammlungen, 70 Tonnen Papier und 30 Tonnen Holz in einer Lagerhalle in Flammen. Noch ist der Brand nicht vollständig gelöscht. Derzeit überlegt die Feuerwehr, das Gelände mit Schaum zu fluten und das Problem auf diese Weise großflächig zu bekämpfen.

Gegen 9.30 Uhr hatte der Hausmeister, der neben dem Firmengelände wohnt, den Qualm entdeckt. „Ich bin erst einmal in die Halle rein, habe gesehen, dass alles schon total verraucht ist und bin sofort wieder raus und habe die Feuerwehr alarmiert“, berichtet Ramzi Musthafa.

Der Rauch wurde zum Hauptproblem der Einsatzkräfte: Wer löschen will, muss erst einmal zum Brandort finden. „Man konnte die eigene Hand vor Augen nicht sehen“, sagte Feuerwehrsprecher Johannes Wilde. In der Halle konnten die Feuerwehrleute nur mit Atemmaske in die Nähe der Flammen kommen. Mit der Sauerstoff-Flasche auf dem Rücken konnten die Helfer aber nur jeweils 20 Minuten arbeiten. Deshalb — und weil wegen des warmen Wetters alle Einsatzkräfte u.a. mit Getränken versorgt werden mussten — waren rund 80 Feuerwehrleute im Einsatz.

Nachdem das Löschen mit Wasser nicht half, versuchten es die Experten mit Schaum — vergeblich. Nächster Plan: den Müll mit einem Radlader aus der Halle in einen Lkw-Container bringen, mit Wasser löschen und mit Schaum bedecken, damit die Glut ohne Sauerstoff ausgeht. Doch der Radlader schaffte es nicht hinein. „Ein Verbrennungsmotor braucht halt Sauerstoff zum Fahren, in dem Gebäude ist aber alles voller Kohlendioxid“, so Wilde. Also wurde ein Stück Dach auf fünf Metern Breite entfernt, um von oben zu löschen. Die Arbeiten dauern noch an.

Wie der Brand entstehen konnte, wusste sich EGN-Betriebsleiter Detlef Cox nicht zu erklären. Die Schadenshöhe ist unklar. Dach, Glas und Elektrik sind kaputt. „Der Müll ist nichts wert.“ Wie immer in solchen Fällen, werden Sachverständige versuchen, die Brandursache zu finden.

Einige Anwohner sagten, wie froh sie seien, „dass die Wolke von uns weggezogen ist“. Sie wurde gen Norden geweht. „Und gut, dass es kein Chemieunfall ist.“ ok/pil

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