Brandstiftungs-Serie: „Der Feuerteufel darf uns nicht einschüchtern“

Die Ermittlungsergebnisse zur Brandstiftungs-Serie in Kleingärten liegen beim Staatsanwalt.

Brandstiftungs-Serie: „Der Feuerteufel darf uns nicht einschüchtern“
Foto: Archiv

Mönchengladbach. „Solange der Täter nicht dingfest gemacht ist, geht das weiter“, sagt der Vorsitzendes des Kreisverbands Mönchengladbach der Gartenfreunde, Kurt Liedtke. Er macht sich nach dem erneuten Brand einer Laube Sorgen um „seine“ Kleingärtner im Rönneter. Es ist die siebte Hütte in der Anlage, die in zwei Jahren in Flammen gestanden hat, auch am Vereinsheim wurde einmal gezündelt.

„Wir glauben zu wissen, wer es gewesen ist“, sagt Liedtke, „aber wir können es leider nicht beweisen.“ Deshalb habe man zum ersten Mal eine Belohnung ausgesetzt. 2000 Euro gibt es vom Kreisverband für denjenigen, dessen Hinweise zum Ergreifen des Täters führt (die WZ berichtete). „Wir hoffen sehr, dass sich durch den Aufruf jemand aus der Bevölkerung meldet. Es gibt ja auch sehr viele Freunde des Vereins“, sagt Liedtke. Man dürfe sich auf keinen Fall einschüchtern lassen. „Wir dürfen nicht zurückschrecken. Das Sprichwort vom Klügeren, der nachgibt, gilt in diesem Fall nicht.“

Auch im Umfeld der Kleingärtner im Rönneter herrscht Angst. Anzeigen wegen Körperverletzung gegen denjenigen, der verdächtigt wird, die Lauben angezündet zu haben, sollen wieder zurückgezogen worden sein.

Der Feuerteufel schlug im vergangenen Herbst zu. Die Tatsache, dass es zuvor zwischen den Besitzern der Hütten, die in Flammen aufgingen, und einem Pächter Streit um seinen Pachtvertrag gegeben hat, hält man auch in Polizeikreisen für keinen Zufall. Die ersten Ermittlungsergebnisse liegen bei der Staatsanwaltschaft.

Es soll Videoaufnahmen von dem Täter und einem Begleiter geben, die aufgenommen wurden, bevor Mitte Dezember an einer Laube gezündelt wurde. Der Schaden: 2000 Euro. Die Wohnung eines Verdächtigen soll durchsucht worden sein. Danach kehrte Ruhe ein.

Fred Harmes, dem jetzt am Wochenende zum zweiten Mal die Laube in Schutt und Asche gelegt wurde, machte sich im Dezember an den Abriss der Überreste seiner vorherigen Hütte. Im Januar fing er mit dem Wiederaufbau an.

Montag hätten die Schreiner kommen sollen. Stattdessen stand der ehemalige Vorsitzende des Kleingartenvereins vor Trümmern. „Es ist katastrophal. Selbst das Mauerwerk ist hinüber“, sagt der 74-Jährige.

Bis er es sich ganz genau ansehen kann, muss erst noch die Spurensicherung heute ihre Arbeit machen. In den vorherigen Fällen war Brandbeschleuniger benutzt worden.

Ob er alles wieder aufbauen will, weiß Harmes noch nicht. Seine Frau Gertrud (76) ist auf jeden Fall dagegen.

Der aktuelle Vorstand könnte sich vorstellen, dass in Kürze noch weitere Kameras in der Anlage aufgehängt werden, die bei Bewegung ausgelöst werden.

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