Wettskandal: Drahtzieher aus Gladbach?

Prozess soll Anfang Oktober beginnen.

Düsseldorf. Eine der zentralen Figuren im größten deutschen Fußball-Wettskandal kommt aus Mönchengladbach: Dort hatte der in U-Haft sitzende türkischstämmige Tuna A. (55) zuletzt seinen Hauptwohnsitz, bestätigte am Dienstag ein Sprecher des Bochumer Landgerichts unserer Zeitung. Gemeinsam mit seinem Landsmann Nürettin G.(35) ist A. wegen bandenmäßigen Betrugs angeklagt.

Das Verfahren soll voraussichtlich am 6. Oktober beginnen. Es ist Teil eines umfangreichen Ermittlungsverfahrens, das die Staatsanwaltschaft Bochum seit 2009 gegen eine Bande mutmaßlicher Wettbetrüger führt. Sie sollen international 270 Fußballspiele manipuliert haben, davon mindestens 54 in Deutschland. Aus Wetten darauf soll die Bande einen Gewinn von mindestens 7,5 Millionen Euro erzielt haben.

Zu den manipulierten deutschen Spielen sollen nach Angaben des ARD-Magazins "Fakt" auch drei Begegnungen mit Beteiligung der Düsseldorfer Fortuna zählen: Das 1:0 gegen Werder Bremen II, das am 9. Mai 2009 den Aufstieg in die 2. Liga ermöglichte, sowie die Partien in Lübeck (3:1, 22. April 2008) und Schalke II gegen Fortuna II (3:0, 31. Oktober 2009).

Zumindest die Fortuna-Begegnung in Lübeck spielt eine Rolle im Verfahren gegen Tuna A. Diese Partie haben die Düsseldorfer offensichtlich völlig korrekt verloren: Aus der Anklageschrift gehe hervor, dass es für das Spiel zwar einen Manipulationsverdacht gebe, dieser aber auf einen Sieg der Fortuna abgezielt habe, sagte der Gerichtssprecher.

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