„Nach wie vor eine schöne Auszeichnung“

Roland Hülskath ist der erfolgreichste Berufsrennfahrer des Jahres 2010. Nach 185 Saisonsiegen darf er wieder den Goldhelm tragen.

Mönchengladbach. Mit dem „Goldhelm“ des siegreichsten Berufstrabrennfahrers der Vorsaison darf Roland Hülskath wieder seine Rennen bestreiten. Nachdem der Willicher Michael Nimczyk in den vergangenen beiden Jahren das begehrte Stück getragen hatte, holte sich Hülskath den Titel zurück. Die offizielle Ehrung des Hauptverbandes (HVT) erfolgt Samstag, 22. Januar.

Roland Hülskath, welchen Stellenwert hat der Goldhelm für Sie?

Roland Hülskath: Er hat nicht mehr den ganz hohen Stellenwert wie früher, aber das Championat ist nach wie vor eine Auszeichnung. Es ist die Bestätigung dafür, dass man über eine ganze Saison die besten und konstantesten Leistungen gezeigt hat. Das Jahr 2010 ist für mich gut gelaufen.

Macht es für Sie einen Unterschied, mit dem Silbernen oder dem Goldenem Helm zu fahren?

Hülskath: Ja, das Gefühl mit Silber oder Gold zu fahren, ist etwas anderes als mit Bronze oder Plastik. Da ich noch meine ersten beiden Goldhelme habe, kann und werde ich sofort auch wieder in dieser Farbe fahren.

Sie haben insgesamt 185 Rennen gewonnen. In einer Zeit, in der der Trabrennsport gerade dabei ist, sich aus einem langen Tief heraus zu arbeiten, eine gigantische Zahl.

Hülskath: Was die reine Siegzahl angeht, dürften es Statistiker einfacher haben, sie zu bewerten. Allerdings habe ich den Titel mit einem Vorsprung von fast 50 Rennen gewonnen. Das ist schon eine Differenz. Speziell in den letzten drei, vier Monaten des abgelaufenen Jahres habe ich meine Führung ausbauen können.

Auch Ihre Saison-Gewinnsumme von fast 400 000 Euro ist exzellent. Insgesamt haben Sie in Ihrer Karriere schon mehr als 2600 Rennen gewonnen. Was bedeuten Ihnen solche Zahlen?

Hülskath: Die Jahresgewinnsumme ist eher für die Pferdebesitzer interessant. Für mich persönlich hat die Zahl der Gesamtsiege eine höhere Bedeutung, denn man steuert immer wieder auf neue Marken zu wie derzeit auf den 3000. Sieg. Das sind absolute Meilensteine, die auch immer wieder zeigen, was man erreicht hat.

Gibt es einen Sieg oder einen Renntag aus der zurückliegenden Saison, an den Sie sich besonders gerne erinnern?

Hülskath: Der Sieg mit Impact As in der Breeders Crown hat mich sehr gefreut, weil er der beste Zweijährige ist und ich ihn bei dieser Gelegenheit endlich im Trab um den Kurs bekommen habe. An diesem Tag hat er endlich einmal gezeigt, was er kann. Beim Sieg mit Max de Guez habe ich mich noch mehr für Trainer Henk Grift gefreut als für mich. Henk ist sehr emotional und immens angespannt, wenn seine Pferde ein Rennen bestreiten.

Wie groß ist Ihr Ehrgeiz, den gerade zurückgeholten Titel, in den kommenden zwölf Monaten zu verteidigen?

Hülskath: Groß. Zwar werde ich versuchen, mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen, aber der aktuelle Platz eins soll nicht nur eine Momentaufnahme sein.

Wer sind bei der Titelverteidigung Ihre größten Konkurrenten? Wird z.B. Heinz Wewering noch einmal angreifen?

Hülskath: Mit Sicherheit. Davon bin ich fest überzeugt. In Heinz sehe ich meinen Hauptkonkurrenten. Ich freue mich sehr auf diese Rennen, denn in den Duellen mit Heinz ist immer Musik drin. Das wird ein interessantes Gefecht.

Seit jeher bereiten Sie sich auf der Bahn in Mönchengladbach vor. Was spricht aus Ihrer Sicht für diesen Standort?

Hülskath: Ich bin hier zu Hause, hier leben meine Freunde, hier fühle ich mich wohl. Und dort, wo man sich wohlfühlt, da sollte man auch bleiben.

Derzeit arbeiten Sie an der Trainerprüfung. Wie bringen Sie die Mehrfach-Belastung unter einen Hut?

Hülskath: Im Moment ist es sehr anstrengend. Wenn Zuhause alles in Ordnung und gesund ist, dann gibt mir das natürlich zusätzliche Ruhe. Aber wenn ich Rennen fahre, habe ich spätestens dann alles andere vergessen.

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