Fußball: Gerdes Galaform reicht nicht

Der 1. FC Viersen muss sich Spitzenteam Turu Düsseldorf mit 0:1 geschlagen geben.

Viersen. Etwas gefrustet packte Thomas Gerdes nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Jonas Höhn seine sieben Sachen und stapfte vom Rasen des Stadions an der Feuerbachstraße.

Im Fußball-Niederrheinligaspiel beim neuen Spitzenreiter Turu Düsseldorf mutierte der Schlussmann des 1. FC Viersen mit einer Galavorstellung zum "Teufelskerl". Doch trotz seiner zahlreichen Glanzparaden musste sich die Elf von Frank Mitschkowski knapp aber verdient mit 0:1 geschlagen geben.

"Ärgerlich" nannte Gerdes die Niederlage, "wir hatten schließlich vor der Pause auch unsere Chancen. Doch nach dem Seitenwechsel haben wir leider zu wenig investiert. Da war es irgendwann dann eine Frage der Zeit, bis wir ein Tor kassieren würden", erklärte der Torhüter weiter.

Trainer Frank Mitschkowski schickte sein Team bewusst mit einer defensiven Grundausrichtung auf das Feld. "Wir wussten um die Qualität der Turu und wollten hier aus einer guten Deckung heraus Nadelstiche setzen", sagte der Coach. Das Rezept ging auch zunächst auf.

Solange die Kräfte reichten, hielt die Abwehr vom Hohen Busch dicht. Turus Torjäger Miguel Lopez-Torres vergab nur einmal freistehend vor Gerdes (13.) und war ansonsten vom starken Ümit Kocaman abgemeldet. Auf der anderen Seite hatte Nando di Buduo kurz vor der Pause sogar die Führung auf dem Fuß. Doch sein Schuss aus der Drehung wehrte Turus Schlussmann Dennis Prostka mit dem Fuß ab (41.).

Fortan war der FC in der Offensive kaum noch zu sehen. Die spielerisch reifere Turu erhöhte nach dem Seitenwechsel die Schlagzahl, und Viersen konnte das Tempo nicht mehr mitgehen. "Wir haben nach der Pause leider keine Entlastung mehr gehabt", sagte Mitschkowski.

Einzig Kocaman und Gerdes hielten die Gäste mit zunehmender Dauer noch im Spiel. Was Innenverteidiger Kocaman nicht schon vorher wegpflückte, machte Gerdes mit tollen Paraden gegen Nikolic (55.), Bork (65.), Lopez-Torres (73.) und Jovic (79.) zunichte.

Als die Platzherren schon an Gerdes zu verzweifeln drohten, klingelte es doch noch im Viersener Kasten. Nach einem Eckball kam Turus Abwehrspieler Dennis Homann aus sechs Metern frei zum Schuss und traf flach unten links zur überfälligen Führung (79.).

Die erhoffte Reaktion der ermüdeten Viersener blieb. Zwar kam Fabio Ribeiro in der Schlussminute noch einmal am gegnerischen Strafraum zu Fall. Doch Höhn Pfiff wohl zu Recht keinen Elfmeter. "Ein Punkt wäre vielleicht auch heute zuviel des Guten gewesen", gab Frank Mitschkowski unumwunden zu.

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