Borussia-Fußball / U 17: Aus der Traum vom Finale

Die U 17 der Borussia ist nach dem 1:1 gegen den VfB Stuttgart aus dem Rennen um die Deutsche Meisterschaft. 3700 Zuschauer sehen temporeiche Partie.

Mönchengladbach. Fast auf den Tag genau vor 28 Jahren hielt der spätere Profi Schorsch Drehsen freudestrahlend den Meisterpokal in Händen. Im Rheydter Grenzlandstadion gewann Borussias U 17 gegen Eintracht Frankfurt 1:0. Liebend gerne hätte der Nachwuchs der Borussia am Sonntag an den Triumph von 1981 angeknüpft.

Doch vor dem entscheidenden Schritt ins Finale 2009 ist das Team von Roland Virkus gescheitert. Das 1:1 am Sonntag im Borussia-Park gegen den VfB Stuttgart war nach der unglücklichen Hinspielniederlage (1:2) zu mager. "Die Jungs sind natürlich riesig enttäuscht, aber man sollte nicht vergessen was wir in dieser Saison alles erreicht haben" , sagte Virkus, für den es nach vielen Jahren als Trainer an der Seitenlinie zunächst einmal der letzte Auftritt in dieser Rolle war. Sein Nachfolger wird Ex-Profi Horst Steffen.

Der Rasen ein Hauch vom Wimbledon, der Ostwall mit 3600 Zuschauern prächtig gefüllt, neugierige Beobachter auf den ledernen Business-Seats - der Borussia-Park bildete am Sonntagvormittag eine imposante Kulisse für das Halbfinal-Rückspiel um die Deutsche Fußball Meisterschaft der U17.

Auch die Vereinsspitze der Borussia ließ sich das Spiel nicht entgehen. Mit dabei waren die Vorstandsmitglieder Siegfried Söllner und Rainer Bonhof, Geschäftsführer Stephan Schippers, Sportdirektor Max Eberl und natürlich Cheftrainer Michael Frontzeck. Zudem verschafften sich etliche Spielerberater ein Bild über die Fußball-Stars in spe.

"Das ist ein sehr interessanter Jahrgang. Den einen oder anderen Spieler werden wir vielleicht in ein paar Jahren bei den Profis wiedersehen", sagte Gladbachs Chefcoach am Rande der Begegnung. Michael Frontzeck, der am Montag um 10 Uhr das erste Training der Profis vor der Saison 2009/2010 einläutet, erlebte gleich in der Anfangsphase, dass die VfL-Bubis in Europameister Marc-André ter Stegen einen Mann in ihren Reihen haben, der sein Handwerk versteht.

Schnelle Auffassungsgabe, gute Technik, starke Reflexe und eine respektable Strafraumbeherrschung. Der 17-jährige Torwart war jederzeit hellwach - und doch machtlos, als VfB-Linksaußen Alexander Riemann in der 37.Minute die Borussen-Abwehr austanzte und mit einem präzisen 16-Meter-Schuss die Führung erzielte.

70 Sekunden später glichen die Gastgeber aus. Sehenswert, wie sich der coole Amin Younes seines Bewachers entledigte und den Ball gekonnt ins lange Eck schlenzte. "Ganz schön abgezockt, der Bursche", freute sich Vize Rainer Bonhof, der seine Chance auf eine große Karriere als Profifußballer auch in jenem Alter entschlossen beim Schopf fasste. Bei Borussia wie wir wissen.

Das 1:1 war bereits der Endstand und bedeutete das Aus für Gladbach. Ein Sieg der Borussia wäre angesichts der besseren Spielanlage der Stuttgarter und der größeren Chancen (ein Foulelfmeter strich am Tor vorbei) auch nicht verdient gewesen. Obwohl die Gastgeber nach einem Platzverweis der Gäste mehr als 20 Minuten in Überzahl agierten.

Borussias Trainer Roland Virkus, der sich nun mit ganzem Herzen seiner Aufgabe als Nachwuchsdirektor widmen kann, erkannte den VfB-Erfolg neidlos an: "Wir haben diesmal nicht so ins Spiel gefunden."

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