Vier Neue sollen dem VfL endlich Stabilität verleihen

Zugänge: Ex-Borusse Lothar Matthäus ist davon überzeugt, dass die Borussia den Klassenerhalt schafft. Bailly, Galasek, Stalteri und Dante sollen Konstanz bringen.

Mönchengladbach. In der Kolumne einer Sportzeitschrift hat sich Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus festgelegt: "Gladbach bleibt mit Meyer in der 1. Liga", sagte der Ex-Borusse - und hat die Begründung direkt hinterher geliefert: "Wer behauptet, Geld schießt keine Tore, hat nur bedingt recht. Wer sagt, Geld verhindert Tore, liegt fast immer richtig."

Der Verein hat nach der desaströsen Hinrunde (in 17 Spielen holte der VfL gerade mal elf Punke und kassierte 35 Gegentore) personell nachgelegt - und sich in der Defensive verstärkt.

Der Belgier Logan Bailly soll Konstanz und Sicherheit ins Tor bringen, der Brasilianer Dante die löchrige Innenverteidigung flicken, der Kanadier Paul Stalteri die rechte Außenbahn dichtmachen und der Tscheche Tomas Galasek dem Spiel der Borussen aus dem defensiven Mittelfeld heraus Struktur verleihen.

Rund fünf Millionen Euro kostete Borussias hoffnungsvolles Quartett. Geradezu ein Schnäppchen (50000 Euro) war dabei Tomas Galasek. Schon bei Meyers letzter Trainerstation, dem 1.FC Nürnberg, zog Galasek die Fäden bei den Franken und führte die Mannschaft sensationell zum DFB-Pokal-Sieg und in den Uefa-Cup.

"Ohne Meyer wäre der Club wahrscheinlich auch Pokalsieger geworden", sagt Meyer selbst, und schiebt anerkennend hinterher: "Ohne Galasek auf keinen Fall."

Diese Adelung des neuen und wichtigen Schalterspielers in Borussias Mittelfeld lässt nur einen Schluss zu: Galasek ist gesetzt. "Ich weiß, was ich an ihm habe", sagt Meyer - und schert sich nicht darum, dass sein 36-jähriger Chef auf dem Platz, der nur einen Vertrag bis zum Sommer unterschrieben hat, vom Boulevard wenig schmeichelhaft "Fußball-Opa" genannt wird. "Tomas wird die anderen allein durch seine Anwesenheit ein bisschen besser machen", sagt Meyer.

Was er damit meint, wurde in den bisherigen Testspielen deutlich: Galasek bietet sich im Aufbauspiel permanent als Anspielstation an, schließt mit seinem guten Stellungsspiel die Lücken und strahlt eine ungeheure Ruhe aus.

Eine Ruhe, die auch Dante und Bailly, das Duo, das aus der belgischen Jupiler Liga an den Niederrhein gewechselt ist, verkörpern soll. Jeweils 2,5 Millionen Euro hat Borussia für die Dienste des neuen Abwehrchefs und des neuen Keepers ausgelegt - ob das Geld gut angelegt ist, muss sich erst noch zeigen.

Dante, der in den ersten Trainingseinheiten und dem ersten Testspiel gegen Paderborn (1:2) einen starken Eindruck hinterließ, zog sich im Trainingslager auf Gran Canaria einen Muskelfaserriss zu.

Seitdem fehlt der stets gut gelaunte 26-Jährige in der Vorbereitung. "Das drückt mich schon", sagt Meyer, der, da auch Filip Daems zwischenzeitlich verletzt passen musste, Probleme hatte, den neuen Defensivverbund zu testen.

Logan Bailly rechtfertigte im letzten Testspiel gegen den FK Mlada Boleslav (1:0) erstmals seinen guten Ruf, zuvor hatte der momentan zweite Torwart der belgischen Nationalmannschaft noch Anpassungsprobleme. Mit denen hat bisher auch Paul Stalteri noch zu kämpfen. Der Kanadier, der einst mit Werder Bremen Meister wurde und den DFB-Pokal holte, ist noch von seiner Bestform entfernt.

Kein Wunder - schließlich kam der 31-Jährige bei seinem letzten Verein Tottenham Hotspur nur selten zum Zug. Aller Anfang ist eben schwer - auch mit vier Hoffnungsträgern in der Defensive. Das mussten die Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach nach der 2:4-Niederlage im Testspiel gegen Borussia Dortmund attestieren: "Es war wie in der Hinrunde", sagte Sportdirektor Max Eberl nach dem Spiel im Borussia-Park: "Wir bekommen zu einfache Gegentore."

Das muss sich schnell ändern - schließlich hat es Borussias Auftaktprogramm mit dem VfB Stuttgart, Bundesliga-Spitzenreiter TSG 1899 Hoffenheim und Werder Bremen in sich

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