Borussia Mönchengladbach Unwetter-Pause hilft Gladbach nur bedingt - Chancen bleiben ungenutzt

Mönchengladbach. In der Fußball-Bundesliga ist Borussia Mönchengladbach am vorletzten Spieltag beim abstiegsbedrohten VfL Wolfsburg nicht über ein Remis (1:1) hinausgekommen. Die Elf vom Niederrhein hat damit nur noch theoretische Chancen, sich auf der Zielgeraden für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren zu können.

Der Rasen konnte die Wassermassen des Unwetters nicht aufsaugen. Hier rutscht Torschütze Jannik Veestergaard dem Ball hinterher.

Der Rasen konnte die Wassermassen des Unwetters nicht aufsaugen. Hier rutscht Torschütze Jannik Veestergaard dem Ball hinterher.

Foto: Peter Steffen

Am letzten Spieltag empfängt Borussia den bereits feststehenden Absteiger aus Darmstadt.

Der ereignet sich vor dem Anpfiff, als Borussen-Trainer Dieter Hecking bei dessen erstmaliger Rückkehr zu einem ehemaligen Verein Wolfsburg vom Publikum mit Applaus bedacht, zudem von den Verantwortlichen in der Autostadt auch noch mit freundlichen Worten begrüßt wird. Hecking sagt: „Ich habe hier vier wunderschöne Jahre gehabt — und Freunde zurückgelassen.

Borussia Mönchengladbach: Unentschieden in Wolfsburg
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Eine Auszeichnung, die sich der Wolfsburger Schlussmann Koen Casteels verdient. Der 24-Jährige hält die „Wölfe“ mit seinen Paraden im Spiel, hat so großen Anteil daran, dass der Auto-Klub im Abstiegskampf einen Punkt gegen die Borussia holt.

Der ereignet sich zwölf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit. Schiedsrichter Dingert unterbricht die Partie, weil ein schweres Unwetter über die Wolfsburger Arena hinwegzieht. Hagel, Gewitter, strömender Regen führen zu einer rund 30-minütigen Spielunterbrechung.

Die Gäste vom Niederrhein starten selbstbewusst in die Partie, erspielen sich gleich mehrere Chancen. Wie nach wenigen Minuten bei Stindls Schuss, den Wolfsburgs Schlussmann Casteels noch mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenkt. Weiter Gladbach: Wolfsburg Guilavogui leistet sich im eigenen Strafraum einen Blackout, spielt Hofmann den Ball in den Fuß, doch der schießt den Ball an den Pfosten, Nachschuss Stindl — und Guilavogui verhindert nun mit tollem Einsatz den Rückstand. Nächster Anlauf der Fohlen: Nach einer Ecke erreicht der Ball Kramer, der flankt auf Vestergaard — und dessen Kopfball fliegt zur Fohlen-Führung ins Tor. 1:0.

Nach der Pause bleibt Gladbach zunächst am Drücker. Schuss Christensen, starke Parade Casteels. Nächste Aktion: Traoré flankt auf auf Hahn, der zieht ab, erneut hält Casteels. Gladbachs unzureichende Chancenverwertung wird bestraft: Hereingabe Wolfsburg, Aussetzer Elvedi, Gomez ist völlig frei, Christensen guckt zu, Schuss, Tor, 1:1. Wolfsburg, bis zu diesem Augenblick nahezu chancenlos, ist zurück. Borussia hingegen wirkt geschockt, taumelt, der Spielfluss ist futsch. Dann setzt plötzlich ein Unwetter ein, aus Sicherheitsgründen wird das Spiel unterbrochen. Die Pause hilft den Borussen, nach Wiederanpfiff sind sie am Drücker. Aber: Stindl und Dahoud können die Chancen nicht nutzen. In der Nachspielzeit muss Gladbach dann zittern, als Vestergaard und dann Sommer in letzter Sekunde bei einem Konter das Gegentor verhindern.

Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach): „Wir haben ein richtig gutes Auswärtsspiel gemacht. In der ersten Halbzeit waren wir von der Spielanlage her überragend. Wolfsburg hat keinen Zugriff bekommen. Das einzige, das wir uns vorwerfen müssen, ist, dass wir das zweite nicht gemacht haben. In der Phase, in der wir ein bisschen die Kontrolle über das Spiel verloren haben, haben wir den Ausgleich kassiert. Wir haben alles versucht und wollten auf Sieg spielen, haben aber nicht mehr die entscheidende Lücke gefunden, um das 2:1 zu machen. Nach der Unwetterunterbrechung ging es darum, sich auf das zu konzentrieren, was wichtig ist: Das Spiel im Griff zu behalten und das zweite Tor zu machen.“

Andries Jonker (Trainer VfL Wolfsburg): „Wir haben in der ersten Hälfte viel zu wenig von dem gezeigt, was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben zu tief gestanden, waren oft zu spät und haben bei Ballbesitz die Bälle zu schnell wieder verloren. Trotzdem waren wir über die linke Seite zweimal gefährlich. Gladbach hat zwei Geschenke von uns zum Glück nicht genutzt. Dann haben wir ein Tor nach einer Standardsituation bekommen, was uns eigentlich nicht oft passiert. Nach dem Ausgleich von Mario Gomez haben wir dann endlich so gespielt, wie wir uns das vorgenommen hatten. Da waren wir dem 2:1 näher. Mit der Unterbrechung bin ich aber komplett einverstanden. Ich habe eine Riesenangst vor Gewittern. Aber es hat meiner Mannschaft nicht geholfen, denn der Gegner konnte sich so wieder organisieren.“

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