Trainingslager: Borussia trotz Testspielpleiten guter Dinge

Düsseldorf. Am Donnerstag kehren die Borussen aus Mönchengladbach vom einwöchigen Trainingslager im türkischen Belek an den Niederrhein zurück. Mit im Gepäck hat der Fußball-Bundesligist zwei Niederlagen aus dem Testspiel-Doppelpack am Dienstag.

Tony Jantschke hat in Belek gezeigt, dass er auch mit dem Köpfchen arbeiten kann.

Tony Jantschke hat in Belek gezeigt, dass er auch mit dem Köpfchen arbeiten kann.

Foto: Soeren Stache

Gegen Werder Bremen verloren die Gladbacher 2:3, gegen den türkischen Erstligisten Genclerbirligi Ankara gab es gar ein 2:4. Die gute Stimmung in der Fohlenelf konnten die Pleiten jedoch nicht trüben. „Ergebnisse nicht zu hoch hängen“ — so heißt es entsprechend auf der Vereinsseite im Netz.

Laut Verteidiger Oscar Wendt hat die Mannschaft „phasenweise guten Fußball gezeigt, auch wenn der letzte Pass oft nicht ankam“. Mittelfeldspieler Thorben Marx weist darauf hin, dass Ergebnisse von Testspielen kaum Aussagekraft haben. Nach sieben Gegentoren in den beiden Spielen von einem Abwehrproblem zu sprechen, geht dem 33-Jährigen zu weit. „Zwar ist eigentlich jedes Gegentor eines zu viel, aber man muss auch bedenken, dass wir im Trainingslager sind. Die Beine sind schwer, wir haben viel gemacht in diesen Tagen“, so der Routinier, dessen Karriere im Sommer zu Ende geht. Zu den wesentlichen Erkenntnissen der Woche in Belek gehört, dass sich Nachwuchsmann Mo Dahoud in den Vordergrund gespielt hat.

In der Begegnung gegen Ankara hinterließ der 19-Jährige einen ganz starken Eindruck. Auf der Fanseite torfabrik.de wird zu Recht die Leichtfüßigkeit und überragende Ballbehandlung des gebürtigen Syrers gelobt. Trainer Lucien Favre war schon vor anderthalb Jahren voll des Lobes über den Mittelfeldspieler und ließ den damals 17-Jährigen mit den Profis trainieren. Noch wartet Dahoud auf seinen ersten Einsatz in der Bundesliga. Nach seinem eindrucksvollen Auftritt in der Türkei dürfte sich das in der Rückrunde allerdings ändern. Zumal Favre in der laufenden Saison das Rotationsprinzip für sich entdeckt hat. „Das ist nicht meine Philosophie, aber wir spielen in so vielen Wettbewerben, da geht es einfach nicht anders“, erläutert Gladbachs Coach.

Der Schweizer ändert seine Mannschaft von Spiel zu Spiel meist auf mehreren Positionen. Dabei bleibt das Gerüst auf dem Platz bestehen, Favre wechselt sehr gezielt und hält konsequent an seiner Grundordnung fest. Trotz Rotation setzte Gladbach in der laufenden Saison erst 18 Spieler ein, weniger als jeder andere Club in der Eliteliga. Getauscht wird vor allem auf den lauf- und sprintintensiven Außenbahnen — und zwar hinten wie vorne. Mit den Neuverpflichtungen André Hahn, Ibrahima Traore, Thorgan Hazard und Fabian Johnson hat Favre insbesondere im offensiven Bereich Möglichkeiten, um die ihn die meisten Trainerkollegen in der Liga beneiden. Lediglich der US-Amerikaner Johnson hat dabei seine Rolle noch nicht gefunden. Eingesetzt wurde er hinten rechts und vorne links — überzeugen konnte er aber auf beiden Positionen nicht.

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