Trainer Favre streicht in Gladbach die freien Tage

Der Schweizer setzt zwei Trainingseinheiten pro Tag an. Arango wirkt auffallend aktiv.

Mönchengladbach. Verdutzt reibt sich der Zaungast am Borussia-Park die Augen. Wie ein Wiesel flitzt Lucien Favre über den Trainingsplatz, redet unermüdlich. Mit seinen Co-Trainern, mit den Spielern. „Der hat in den ersten zehn Minuten mehr Wege zurückgelegt, als Michael Frontzeck in einem Monat und hat mehr gesprochen, als Frontzeck in zwei Jahren“, sagt der Kiebitz.

Es scheint, als wolle der neue Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach von seiner ersten Sekunde im Amt an das umsetzen, was er bei seiner Vorstellung angekündigt hatte. „Wir müssen im Training präzise arbeiten, Fehler schnell korrigieren.“ Wie dies aussieht, beobachteten gestern rund 400 Fans, 30 Journalisten und sieben Kamerateams.

Immer wieder unterbricht der 53-jährige Schweizer das Trainingsspiel, zeigt wild gestikulierend den Spielern die Fehler auf. „Wenn ich denke, wir können etwas besser machen, muss ich das sagen. Das ist Intuition, ein Gespür“, begründet der Trainer die häufigen Unterbrechungen.

Was Favre nach der flotten, zweistündigen Einheit verkündet, dürfte nicht jedem Profi gefallen: „Es war gleich eine harte Einheit. Wir werden so in den nächsten Tagen weitermachen.“ Soll heißen: Freie Tage sind ab sofort gestrichen, es wird fortan zweimal am Tag zwei Stunden lang trainiert.

Vor dem Training hatte Favre vor der Mannschaft seine Grundsätze formuliert. „Ich habe den Spielern gesagt, was ich auf dem Platz sehen will.“ Favre lässt verschiedene Systeme einstudieren. „Ich probiere mehrere Lösungen.“ Was auch für das Personal gelten dürfte. Etwa im Tor, wo es Veränderungen geben könnte, wie auch im linken Mittelfeld und auf den Außenpositionen in der Abwehr. Der zuletzt ins zweite Glied gerückte Juan Arango war bei der ersten Einheit von Lucien Favre jedenfalls auffallend aktiv.

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