Borussia Mönchengladbach Tobias Strobl ist Gladbachs defensive Allzweck-Kraft

Mönchengladbach Der Kampf um die Stammplätze bei Borussia Mönchengladbach ist hart, aber fair und kameradschaftlich. Dennoch feixte Tobias Strobl kurz vor der Abreise aus dem Trainingslager am Tegernsee über die leichten Handgelenk-Probleme von Jonas Hofmann.

Hier kämpft Tobias Strobl mit Miralem Sulejmani um den Ball.

Hier kämpft Tobias Strobl mit Miralem Sulejmani um den Ball.

Foto: Thomas Hodel

"So bin ich beim Golf spielen erst einmal an der Spitze. Golf ist ein wunderbarer Ausgleichssport und Jonas darin hier bei der Borussia mein stärkster Konkurrent", sagte Strobl lachend.

Der Defensiv-Allrounder kann immerhin Handicap 11 vorweisen und wurde mit 15 Jahren in seiner Altersklasse sogar bayrischer Meister. "Mich fasziniert die enorme Konzentration, die benötigt wird, damit jeder Schlag gelingt", erklärte Strobl seine Leidenschaft für den Parcours abseits des Fußballplatzes. Um auf dem Rasen-Rechteck ebenso erfolgreich zu sein, kann diese Konzentrationsfähigkeit nur von Vorteil sein. Schließlich spielt Tobias Strobl in den Überlegungen von Trainer André Schubert sowohl als Innenverteidiger wie auch als defensiver Mittelfeldspieler eine wichtige Rolle.

Bereits im März hatte Sportdirektor Max Eberl den Transfer Strobls von Hoffenheim nach Mönchengladbach perfekt gemacht und den 26-Jährigen mit einem Vertrag bis 2020 ausgestattet. "Mich der Borussia anzuschließen, war genau die richtige Entscheidung. Der Verein besitzt ein charakterlich einwandfreies Team. Alle Spieler gehen geschlossen einem Ziel nach. Und wenn ich sehe, dass bereits ins Trainingslager 500 bis 600 Fans mitgereist sind, dann ist das ein Genuss. Da male ich mir in meinen Träumen schon aus, wie die Atmosphäre bei unseren Heimspielen im Borussia-Park sein wird", sagte Strobl.

Der im Stadtteil Pasing ganz im Westen von München geborene Oberbayer gerät derart ins Schwärmen, dass sich dem Zuhörer der Verdacht aufdrängt, in Hoffenheim hätte vieles im Argen gelegen. "Nein, nein. Ich hatte drei sehr schöne Jahre bei der TSG, aber international zu spielen ist natürlich eine andere Qualität. Diesen neuen Impuls wollte ich mir unbedingt holen", stellte Strobl klar.

Trainer Schubert testete Strobl in der Vorbereitung bisher sowohl in der Dreier-Abwehrkette wie auch als "Sechser" davor. "Dabei hat er hat sich auf hohem Niveau verlässlich gezeigt. Tobi strahlt am Ball Ruhe aus und zeigt ein gutes Auge. Zudem ist es nicht leicht, an ihm vorbei zu kommen", äußerte sich Schubert voll des Lobes über seine neue defensive Allzweck-Kraft. Strobl selbst hat nach eigener Aussage bereits viele Abläufe im Gladbacher Spiel verinnerlicht und möchte den neuen Kollegen mit seinen Stärken helfen. "Ich bin nicht der Filigrane, sondern halte mit meiner Robustheit den Mitspielern den Rücken frei."

Auf welcher Position, das ist dem vom TSV 1860 München ausgebildeten Strobl egal. Gleichwohl ist ihm jedoch bewusst, dass er auch mal auf der Tribüne landen kann. "Natürlich hilft mir meine Flexibilität, aber bei unserer Kader-Qualität und drei Wettbewerben wird es schwierig, immer auf dem Platz zu stehen", sagte Strobl und ergänzte: "Allerdings macht es mir auch Spaß, sich dieser Konkurrenzsituation bei der Borussia zu stellen." Klar, beim Golfen hat er sie ja nicht.

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