Raphael Wolf: Zu stark für Gladbachs Offensive

Chronik des Spiels in Bremen: Borussia übernahm von Beginn das Kommando im Weserstadion und ließ die Bremer erst gar nicht ins Spiel kommen. Die Hausherren wirkten verunsichert, so auch Innenverteidiger Lukimya, der mit einem schlimmen Fehlpass Borussias frühe Führung durch Raffael (6.) ermöglichte.

Raphael Wolf machte es den Gladbachern schwer.

Raphael Wolf machte es den Gladbachern schwer.

Foto: dpa

Im Anschluss versuchte Werder, so etwas wie Druck auf die Gladbacher Abwehr auszuüben, doch Borussia wusste die sich dadurch bietenden Räume zu nutzen und setzte einen gefährlichen Konter nach dem anderen.

Versäumte es jedoch leichtfertig, auf 2:0 zu erhöhen. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Werder zwar den Druck, kam jedoch bis auf eine verunglückte Flanke an die Latte nicht wirklich zu großen Chancen. Borussia befreite sich nach 15 Minuten aus der Umklammerung und konnte erneut zig gefährliche Konter starten. Allein Raffael und Kruse liefen alleine auf das Bremer Tor zu, vergaben jedoch.

Gladbach holt einen Punkt an der Weser
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Das sollte sich kurz vor Spielende rächen. Bremens Obraniak zirkelte einen Freistoß wunderschön in die Maschen zum 1:1 (88.). Das Bremer Publikum feierte das Dusel-Remis frenetisch, während die Borussen-Profis angefressen in der Kabine verschwanden.

Der Moment des Spiels: Sie nervte irgendwie, diese blaue Plastiktüte, die zu Beginn der Partie wegen des starken Windes ständig im Spiel war. Ob an der Mittelinie, oder im Strafraum — die Tüte flog munter über den Rasen.

Warum das Schiedsrichtergespann samt vierten Offiziellen den Störenfried bei einer der zahlreichen Unterbrechungen nicht beseitigte, kann an dieser Stelle nicht aufgelöst werden. Als dann Borussias Rechtsverteidiger dem Tüten-Spuk jedoch nach 15 Minuten ein Ende machte und diese zusammengeknüllt vom Platz trug, gab es vom Bremer Publikum erleichterten Applaus.

Und kurz darauf Pfiffe, als sich der 4. Offizielle weigerte, die Tüte von Korb in Empfang zu nehmen, Korb warf sie dann hinter die Außenlinie. Ein Werder-Betreuer sprang prompt auf und entsorgte das nervige Ding endgültig. Dafür gab es dann erneut Applaus.

Der Spieler des Spiels: Er brachte Borussias Offensiv-Achse zur Verzweiflung: Bremens Torhüter Raphael Wolf lieferte gegen Gladbach eine starke Vorstellung ab und hielt seine Mannschaft mit zig Glanzparaden im Spiel. Raffael, Herrmann, Kruse — sie alle scheiterten aus bester Position an Wolf. Dass die Bremer am Ende ein glückliches 1:1 bejubeln konnten, hatten sie in erster Linie einem tüchtigen Wolf zu verdanken.

Der Aufreger des Spiels: Borussias Abwehrboss Martin Stranzl sah nach dem Schlusspfiff wie ein lädierter Boxer aus. Stranzl hatte den rechten Mundwinkel dick angeschwollen, die Lippe war aufgeplatzt und hatte geblutet. „Ich habe einen Ellbogen gefressen, Gott sei Dank hatte ich eine Schutzschiene drin, sonst wäre der Zahn auch noch rausgewesen. Die Santo hat mich getroffen.“ Warum der Bremer für diese Aktion allerdings noch nicht einmal die gelbe Karte von Wolfgang Stark gesehen hatte, bleibt das Geheimnis des Unparteiischen.

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