Heimvorteil ungenutzt Nur 1:1 daheim - Schalke droht Europa-Aus gegen Gladbach

Gelsenkirchen (dpa) - Dem kriselnden FC Schalke 04 droht im deutschen Europa-League-Duell mit Borussia Mönchengladbach das frühe Aus und im schlimmsten Fall nach acht Jahren wieder eine Saison ganz ohne internationalen Fußball.

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Der in der Bundesliga weit abgeschlagene Revierclub kam auf europäischer Ebene im Achelfinal-Hinspiel gegen die Gladbacher nicht über ein mäßiges 1:1 (1:1) hinaus und verpasste es vor eigenem Publikum, sich eine bessere Ausgangsposition für das Rückspiel im Borussia-Park zu verschaffen.

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Guido Burgstaller (25. Minute) rettete den im DFB-Pokal bereits ausgeschiedenen Schalkern immerhin ein Remis, nachdem Jonas Hofmann (15.) die Borussen-Führung erzielt hatte. „Natürlich hätten wir gerne gewonnen, wir waren dem Sieg auch näher“, sagte Schalkes Coach Markus Weinzierl. „Wir haben eine tolle Mannschaftsleistung gezeigt, aber es hat nur für ein Unentschieden gereicht.“ Burgstaller bekannte: „Wir haben alles gegeben und eine sehr gute Leistung gebracht, nur das Quäntchen Glück hat uns gefehlt.“ Um das Viertelfinale zu erreichen, müsse man im Rückspiel einfach „genauso spielen wie heute“.

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Die Gladbacher konnten mit dem Unentschieden schon besser leben - trotz einer durchschnittlichen Vorstellung. „Die Chancen sind weiterhin 50:50. Aber wir haben jetzt den Heimvorteil, vielleicht ist das der eine Prozentpunkt, der für uns spricht“, mutmaßte Gladbach-Coach Dieter Hecking. Torschütze Hofmann kritisierte: „Wir haben viele Unkonzentriertheiten gehabt, viele Stockfehler, viele Fehlpässe. Das war der Schlüssel für Schalke.“

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Im zweiten Pflichtspiel beider Clubs binnen fünf Tagen achteten die Schalker penibel drauf, bloß nicht ähnliche Fehler zu machen wie noch beim 2:4 am vergangenen Samstag. Bei der deftigen Niederlage in der Fußball-Bundesliga hatten sich die Gelsenkirchener gleich mehrfach auskontern lassen - umso größeren Wert legten sie diesmal auf eine stabilere Verteidigung. Mal abgesehen vom frühen Gegentreffer klappte das vor 52 412 Zuschauern auch ganz gut.

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Den Gladbachern fehlten dadurch über weite Strecken die Räume, um über ihre schnellen Offensivkräfte nennenswerte Gefahr vor dem Schalker Tor zu erzeugen. Stattdessen hatten sogar die Knappen viele gute Möglichkeiten, scheiterten in der Schlussphase aber mehrmals.

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Mit einer defensiven Aufstellung - und erstmals seit dem fünften Bundesligaspieltag sogar wieder mit einer Viererkette - stärkte Schalke-Trainer Markus Weinzierl seine Abwehr. Auszahlen sollte sich das zunächst nicht. Nach einer Viertelstunde verwertete Hofmann die erste Gladbacher Chance gleich zur Führung. Profitiert hatte der frühere Dortmunder davon, dass sich auf Gelsenkirchener Seite niemand für die Hereingabe von Lars Stindl zuständig fühlte. Für Hofmann war es das erste Pflichtspieltor im Gladbacher Trikot überhaupt.

Doch anders als vor wenigen Tagen fielen die Schalker diesmal nicht auseinander. Im Gegenteil: Sie übernahmen nach und nach die Spielkontrolle - und konnten auch schnell über den Ausgleich jubeln. Nach einem Ballverlust von Gladbachs Raffael im Mittelfeld landete der Ball bei Leon Goretzka. Der 22-Jährige, der sich in Weinzierls Team überraschend als zweite Sturmspitze versuchte und dabei einen guten Eindruck hinterließ, steckte durch zu Burgstaller. Und der Österreicher sorgte mit einem zielgenauen 16-Meter-Flachschuss aus halbrechter Position wieder für gute Stimmung in der Arena.

Johannes Geis (28.) mit einem Freistoß und Goretzka (39.) mit einer Direktabnahme hätten das Spiel sogar drehen können für die in der Europa League daheim bis dato unbesiegten Gastgeber, verpassten aber ebenso wie Stindl auf der Gegenseite (37.).

Nach der Pause hätte Schalkes Youngster Thilo Kehrer seinem Team mit einem Aussetzer fast neue Probleme beschert. Der Verteidiger verlor den Ball am eigenen Strafraum leichtfertig, doch Matija Nastasic klärte im letzten Moment noch gegen Gladbachs Fabian Johnson.

In der letzten Viertelstunde drückte Schalke erstmals richtig: Der eingewechselte Eric Maxim Choupo-Moting (74.) traf den Pfosten, Burgstaller zwei Minuten später mit einem abgefälschten Schuss die Latte, ehe Choupo-Moting an Borussen-Keeper Yann Sommer (87.) scheiterte. Für einen zweiten Treffer reichte es aller Anstrengungen zum Trotz an diesem Abend nicht mehr.

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