Nachbarschafts-Duell: Stelldichein der Ex-Borussen

Nach 16 Jahren findet in Mönchengladbach wieder ein Nachbarschafts-Duell mit Fortuna Düsseldorf statt. Für viele Fortuna-Profis ist es eine Rückkehr zu ihrem alten Club. Erstmals treffen beide Teams im Borussia-Park aufeinander.

Düsseldorf/Mönchengladbach. Zu Wochenbeginn sind sie sich in Mönchengladbach wieder mal über den Weg gelaufen. Die Fußballprofis Marc-Andre ter Stegen von der heimischen Borussia und seine ehemaligen Mannschaftskameraden Tobias Levels und Johannes van den Bergh, die heute in Diensten des Nachbarn Fortuna Düsseldorf stehen und immer noch in Mönchengladbach wohnen. Und zwar dort, wo beide Teams vor 16 Jahren das letzte Bundesliga-Derby in Gladbach austrugen - am Bökelberg.

Heute ist das ehemalige Kult-Stadion ein Wohngebiet und Fortunas Außenverteidiger leben hier in Nachbarschaft. Am Samstag spielen sie erstmals für Fortuna in ihrer Heimat.

Für ter Stegen, der seine ehemaligen Mannschaftskameraden nach der 2:3-Niederlage gegen den FC Augsburg ein wenig frotzelte, hat das Derby gegen Fortuna nicht den Stellenwert wie das gegen den 1. FC Köln. „Das ist nicht das Gleiche. Der FC ist ganz klar unser Rivale, das waren immer besondere Spiele“, meinte der Torhüter vor dem 46. Bundesliga-Duell beider Teams.

Für die Düsseldorfer ist die Partie ein echtes Derby und natürlich auch eine besondere Begegnung. Zumal man gegen die Gladbacher in dieser Saison in zwei Spielen in Düsseldorf nicht verloren hat (0:0 und 1:0 im DFB-Pokal). Allerdings ist das Nachbarschafts-Duell nicht ausverkauft. Die Gladbacher rechnen mit etwa 50 000 Zuschauer. Selbst aus Düsseldorf sind 1000 Karten zurückgekommen.

Wenn Fortunas Mannschaftsbus am Samstag die 38 Kilometer zum Borussia-Park zurücklegt, ist das nicht nur für Levels und van den Bergh eine Rückkehr zu den Wurzeln. Mehr als ein halbes Dutzend heutiger Fortunen hat eine besondere Beziehung zu dem Club vom Niederrhein.

Auf der anderen Seite wohnen viele heutige Gladbacher Profis in der Landeshauptstadt. Die sportlichen Macher der Düsseldorfer, Cheftrainer Norbert Meier und Manager Wolf Werner, machten hier ihre ersten Schritte als Bundesligatrainer. Der derzeit angeschlagene Andrej Woronin kam als Jugendlicher ins damalige Borussen-Internat und erzielte sein erstes Bundesligator für die Borussia. Auch Nando Rafael stand im Gladbacher Profikader, sogar Fortunas Kapitän Andreas Lambertz trug in der Jugend mal das Trikot mit der Raute.

Stürmer Rafael hatte schon im Pokalspiel im Oktober mit seinem 1:0-Siegtreffer sein Erlebnis der besonderen Art. „Das war für mich ein ganz geiles Gefühl. Es ging ja auch gegen meine ehemalige Mannschaft“, meinte der Torschütze. Mittlerweile sind die seit acht Pflichtspielen unbesiegten Gladbacher auf dem Vormarsch und stehen vor dem 400. Heimsieg in der Bundesliga-Geschichte.

Dies wollen die Düsseldorfer unter allen Umständen verhindern - allerdings liegt der letzte Sieg in Mönchengladbach mehr als 28 Jahre zurück. Gladbachs Sportdirektor Max Eberl freut sich auf das Derby. „Das hat es 16 Jahre nicht gegeben, und es wird sicherlich eine tolle Atmosphäre.“ dpa/lnw

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