Nach Überfall auf Borussia-Fans: Razzia bei Ultras des 1.FC Köln

Sprengstoff, Drogen und Knüppel hat die Polizei bei den Ultras der "Wilden Horde" gefunden. Der 1.FC Köln hat den Hooligans den Fanklub-Status entzogen.

Köln/Mönchengladbach. Im Zusammenhang mit dem Angriff auf einen Reisebus mit Fans von Borussia Mönchengladbach hat die Polizei am Donnerstag eine Razzia bei radikalen Anhängern des 1.FC Köln durchgeführt. Die Wohnungen von 21 mutmaßlichen Mitgliedern der Ultra-Gruppe „Wilde Horde 1996“ und das Vereinsheim der Hooligans im Stadtteil Vogelsang wurden durchsucht.

Die Polizei fand unter anderem Sprengstoff, Drogen und Knüppel bei den Ultras. Besonders der Sprengstoff, darunter hochexplosives Bengalisches Feuer, macht der Polizei Sorgen. „Wir dürfen das noch nicht einmal bei uns im Gebäude lagern, weil das so ein gefährliches Zeug ist“, sagte ein Polizeisprecher. Wahrscheinlich sei es illegal aus dem Ausland importiert worden.

Der 1. FC Köln zieht die Konsequenzen daraus und wird der „Wilden Horde 1996“ den Status eines offiziellen Fanclubs aberkennen. Das gab der Verein am Donnerstag bekannt. Zudem wird der 1. FC Köln laut Geschäftsführer Claus Horstmann die neuen Tatverdächtigen mit einem langjährigen bundesweiten Stadionverbot belegen und sie aus dem Verein ausschließen.

Mitglieder der „Wilden Horde 1996“ stehen im Verdacht, an dem Angriff auf einen Fan-Reisebus des Erzrivalen Borussia Mönchengladbach Anfang März beteiligt gewesen zu sein. Die teilweise vermummten Angreifer drängten den Bus mit ihren Vans von der Autobahn 3 ab. Auf einem Rastplatz schlugen sie Scheiben des Busses ein und warfen Pflastersteine.

Die Polizei ermittelt gegen neun Kölner Anhänger unter anderem wegen Nötigung, Bedrohung, Sachbeschädigung und Landfriedensbruch. dpa/cax

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