Mönchengladbach feiert 2:0-Sieg gegen Mainz

Mönchengladbach (dpa) - Juan Arango saß auf dem kalten, glitschigen Rasen, verfolgte den Flug des Balles, riss triumphierend die Arme hoch, ehe Trainer Lucien Favre als Erster jubelnd über den Fußball-Artisten herfiel.

Arangos Kunstschuss zum entscheidenden zweiten Treffer beim 2:0 (0:0) von Borussia Mönchengladbach gegen den FSV Mainz 05 hat nicht zum ersten Mal in dieser Bundesligasaison die Qualität eines „Tores des Monats“ - für Favre ist die sensationelle Bogenlampe schon jetzt ein „Tor des Jahres“.

Wenn der Venezolaner Arango trifft, dann mit links und zumeist spektakulär. Seine Mitspieler haben es eingestellt, sich über derartige wunderbare Einlagen des 32-Jährigen zu wundern. „Ehrlich gesagt: Mittlerweile staunt man nicht mehr“, kommentierte Borussia-Verteidiger Tony Jantschke das „Schmankerl“ Arangos, das Gäste-Trainer Thomas Tuchel anerkennend als „kurios und genial“ bezeichnete.

Vor 46 622 Zuschauern war Arangos 2:0 die Entscheidung in einer Partie, die für Tuchel zweigeteilt war: „Bis zum 1:0 und nach dem 1:0.“ Mainz dominierte anfangs nach Belieben, und auch Favre konstatierte, dass die erste Hälfte „total für Mainz“ lief.

Dann indes ging es schnell. Mike Hanke brachte sein Team drei Tage nach dem 3:0 in der Europa League bei Fenerbahce Istanbul zwölf Minuten nach seiner Einwechslung eiskalt in Führung (58.), Arango legte auf so außergewöhnliche Weise nach und sorgte maßgeblich dafür, dass die Favre-Auswahl nun schon seit sechs Pflichtspielen unbesiegt ist und in der Tabelle mit 24 Punkten an den Mainzern (23) vorbeizog. Für die Rheinhessen war es nach zwei Siegen in Serie ein Rückschlag im Kampf um die Europacupplätze.

Beim fünfmaligen deutschen Meister vom Niederrhein ist nicht erst seit Sonntag eines deutlich: Nach dem Stolperstart zu Saisonbeginn - kein Wunder eigentlich, wenn man Marco Reus, Roman Neustädter und Dante verliert - hat die Mannschaft zu sich gefunden. „Wir haben Fortschritte gemacht. Es ist wieder schwer, gegen uns zu spielen“, meinte Favre.

Auch Tuchel tat sich schwer - doppelt. Er bemängelte, dass seine Elf „nicht wach genug“ war, um in der Drangphase vor dem Hanke-Treffer selbst ein Tor zu erzielen. Und dann regte sich Tuchel so richtig auf, als er Stellung beziehen sollte zu Mediengerüchten, er sei ein Kandidat auf die Nachfolge von Huub Stevens bei Schalke 04.

Es sei „respektlos“ gegenüber seinem Gelsenkirchener Kollegen, so etwas „ohne Nachhaltigkeit und ohne Zitat“ einfach zu behaupten. Tuchel fand es „bedenklich“ und „nicht okay“, wenn solche Dinge einfach in die Welt gesetzt würden.

FSV-Manager Christian Heidel gab eilends eine Garantieerklärung ab: „Thomas Tuchel wird weder in diesem Winter noch im kommenden Sommer wechseln. Er ist in Mainz - und das ist mit Geld nicht aufzuwiegen“, sagte Heidel mit Blick auf das positive Umfeld, in dem Tuchel arbeiten kann.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 42,8 - 57,2

Torschüsse: 10 - 14

gew. Zweikämpfe in %: 52 - 48

Fouls: 11 - 12

Ecken: 2 - 6

Quelle: optasports.com

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