Mike Hanke: „Wir können noch besser“

Der Stümer sieht nach der biederen Leistung beim 2:0 gegen Mainz noch Luft nach oben.

Mönchengladbach. Mike Hankes Lächeln nach dem 2:0-Heimtriumph der Gladbacher Borussia gegen Mainz 05 verriet: Das Ding haben wir clever nach Hause geschaukelt. Und es war Hanke, der wenige Minuten nach seiner Einwechslung für den verletzten Igor de Camargo als Joker die Fohlen-Elf beim letzten Aufritt des Jahres vor eigenem Publikum in die Erfolgsspur gebracht hatte.

Es lief die 58. Spielminute, als die bis dahin gut aufspielenden Gäste aus Mainz sich die erste Nachlässigkeit in der Defensive erlaubten. Was die recht bieder agierenden Borussen prompt im Stile einer Spitzenmannschaft eiskalt bestraften. Tony Jantschke legte Hanke den Ball per Flanke auf, und der 29-jährige Stürmer drückte den Ball zum 1:0 über die Linie. „Ich denke, das zeichnet uns im Moment aus. Wir brauchen nicht viele Chancen, um zu treffen“, sagte Hanke später.

Unter der Woche hatte er in der Europa League bereits bei Fenerbahce Istanbul (3:0) getroffen. Ansprüche auf einen Platz in der Startelf will Hanke dennoch nicht öffentlich formulieren. „Ich habe keine Lust mehr, zu diesem Thema etwas zu sagen. Ich gebe mein Bestes, wenn ich reinkomme — mehr kann ich nicht machen.“ Hanke stand auch bei der spektakulären 2:0-Entscheidung (63.) durch Juan Arango mit im Blickpunkt. Aus über 40 Metern hatte Arango nach einem verunglückten Rettungsversuch des Mainzer Torhüters Heinz Müller von der Seitenlinie abgezogen, rutschte dabei auf dem nassen und seifigen Platz sogar noch aus. Der Ball flog dennoch im hohen Bogen Richtung Mainzer Kasten — und senkte sich schließlich ins Tor. Hanke berührte den Ball auch noch einmal, allerdings hinter der Linie.

„Ich wollte Juan nicht das Tor klauen, sondern nur sicherstellen, dass er nicht noch an die Latte springt und dann raus“, so Hanke, „das war ganz klar sein Tor. Ein super Ding. Das ist sicher wieder das Tor des Monats.“ Dass so am Ende die über weite Strecken der Partie besser aufspielenden Mainzer mit leeren Händen dastanden und wie begossene Pudel in die Kabine schlurften, störte Hanke ebenso wenig wie kritische Fragen zur eigenen Leistung. Sicher, so der Stürmer, habe Borussia nicht spielerisch überzeugt. Aber am Ende zähle nur das Ergebnis. „Da stehen ein 2:0 und drei Punkte. Das ist entscheidend.“

Fakt ist: Mit 24 Punkten hat der VfL als Tabellenachter die Europapokal-Plätze fest im Visier, der Rückstand auf Rang drei beträgt lediglich drei Zähler. Hanke: „Wir sind mit der Punktausbeute zufrieden. Aber wir können noch besser Fußball spielen. Wir haben noch nicht gezeigt, was wir spielerisch wirklich drauf haben — da ist noch Potenzial nach oben.“ Was die Borussen schon am Freitag in München, beim Auftritt gegen Tabellenführer FC Bayern, unter Beweis stellen können.

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